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Presseschau

17. Filmkunstmesse Leipzig: Debatte über den Umgang mit der “Filmflut” in den Kinos und weitere Themen

12. Oktober 2017
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    Der Kinofilm und die Kinofilmbranche würden "extrem viel zum politischen Diskurs und damit zum Zusammenhalt der Gesellschaft" beitragen, so zitiert Marc Mensch in der aktuellen Ausgabe von Blickpunkt:Film (Ausgabe #41 vom 9.10.2017, S. 16-23.) die noch amtierende Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD). Der Artikel berichtet ausführlich über die Filmkunstmesse Leipzig.
    Wichtig sei es, dass "die Politik den Film und das Kino wahrnehme", so Zypries weiter. Leipziger Gesprächsstoff sei auch die AfD gewesen, die in Landesparlamenten die "Wiederbelebung eines klassisch deutschen Kanons" fordere, das beträfe auch den Bereich Kinofilm. Auf der europäischen Ebene müsse die Kinobranche künftig "dicke Bretter" bohren. Das Thema "digitaler Binnenmarkt" sei daher ein "Reizwort" so Mensch weiter, denn "die Diskrepanzen zwischen Theorie und filmwirtschaftlicher Realität" seien "eklatant". Weitere Themen und Forderungen auf der Messe seien gewesen:

    • Forderung nach einem auf fünf Jahre angelegten "Zukunftsfonds" zur Modernisierung und Digitalisierung der deutschen Kinoinfrastruktur
    • Barrierefreiheit
    • Nachhaltigkeit

       und die

    • Forderung nach einer innovations- und anreizorientierten Förderung von anspruchsvollen Filmprogrammen in Anlehnung an das französische Programm "Classement Art et Essai"

    Auch wurde auf der Messe, so Marc Mensch weiter, über den Umgang mit der "Filmflut" diskutiert. Es seien "vor allem Produzenten" die sich gegen Maßnahmen zur Eindämmung, also auf der Quantitätsebene aussprechen würden. Dies läge daran, dass diese eben nicht von der Auswertung leben müssten. Mensch erwähnt ergänzend an dieser Stelle, dass "die dringende Herausforderung, die Eigenkapitalbasis und die Verhandlungsposition von Produzenten insbesondere gegenüber Sendern zu stärken" wichtig sei. Herausragendes Problem sei aber, dass "(viel) zu viele Filme" im Kino "geradezu unbemerkt" blieben. In der Debatte um "kinotaugliche Projekte" mischten sich die bekannten Argumente wie der "Freischuss" im FFG, einem Förderstopp nach einer Anzahl von x Flops, dem vollständigen Verzichten auf Sperrfristen für nicht kinotaugliche Projekte…und auch die Rolle der öffentlich-rechtlichen Sender, deren Wichtigkeit "als Finanzierungs- und Koproduktionspartner" sei "enorm". Claas Danielsen beklagte "das "mehr oder minder offen" bekundete Desinteresse an Projekten "die einer Sperrfrist nach Vorgabe des FFG" unterlägen und er habe konstatiert, dass "dort mitunter falsche Prioritäten im Spannungsfeld zwischen Reichweite und Qualität" gesetzt würden. Danielsen habe aber auch festgehalten, dass die Sender "als Partner der Filmförderung" einfach "unverzichtbar" seien. Alfred Hohlighaus Präsident der SPIO forderte generell mehr und einen intensiveren Austausch darüber "welche Filme wir wollen und wer sie wo sehen will".

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