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Presseschau

50 Jahre FFA – Ein Presseblick zum Jubiläum

7. März 2018
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Am Dienstagabend habe die FFA ihr 50. Jubiläum gefeiert, schreiben Andreas Conrad und Christiane Peitz im Tagesspiegel. „FFA? Freiwillige Feuerwehr Augsburg?“ habe einer im Jubiläumstrailer gefragt. „Fiel Fiel Arbeit“, habe Doris Dörrie darauf erklärt. Zu den Gästen der Feier im Pierre Boulez Saal zählten Iris Berben, Karoline Herfurth, Volker Schlöndorff und Regina Ziegler, auch Ulrike Ottinger, Burghart Klaußner, Andreas Dresen und Wim Wenders. Als Jubiläumsredner habe FFA-Präsident Bernd Neumann das Kino als „Premiumort“ in Zeiten von Streamings beschworen, Kulturstaatsministerin Monika Grütters habe die FFA als „weltweit einzige abgabebasierte, vom Solidargedanken getragene Filmförderung“ gefeiert: Roter Teppich ohne Ende (frei zugänglich)

FFA-Präsident Bernd Neumann sieht in der Filmförderungsanstalt einen elementaren Baustein der deutschen Filmförderung. Zum 50. Jahrestag hat er sich dazu ausführlich in einem Gespräch mit Ulrich Höcherl geäußert. Darin hebt er die Bedeutung der FFA auf der europäischen Ebene hervor: "..die FFA ist als Interessenvertretung für die deutsche Filmwirtschaft auf europäischer Ebene unverzichtbar, die sie vor allem über die EFAD, die Vereinigung der Europäischen Filmförderungen, wahrnimmt. Das ist von entscheidender Bedeutung, weil über fast jede filmpolitische Frage auch von der EU entschieden wird."

Neumann begrüßt "..wenn von der neuen Bundesregierung vorgesehen ist, die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und den DFFF II mit 75 Mio. Euro auszustatten. Das ist wichtig, weil dann auch Einzelförderungen höher sein können. Hier sollen unter anderem VFX-Dienstleistungen gefördert werden können, die sogar von Hollywood-Produktionen gebucht werden, weil sie so professionell arbeiten. Wenn alles so kommt, wie es im Koalitionsvertrag steht."
Zu der Einführung der Leitlinien sagt Neumann: "Die Einzahler in die FFA, also die Filmverwerter, wollen nicht, dass wir unsichtbare Filme fördern." Er hebt hervor, dass ja trotz der Einführung "auch nicht weniger Geld im Bereich der Projektförderung ausgegeben werde". Sondern es gehe um eine Konzentration der Mittel. Er hebt weiter hervor, dass die FFA und das BKM "nicht dieselben Filme fördern" könnten. "Als FFA sind wir gehalten, zunächst einmal unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu fördern, das wird häufig vergessen. Natürlich geschieht das auch unter dem kulturellen Aspekt, ohne den sich Filmförderung in Deutschland gar nicht denken lässt. Primär sind wir jedoch verpflichtet, unter wirtschaftlichen Aspekten zu fördern. Hier wäre es sicherlich zu wünschen, dass sich die Abstimmung untereinander noch verstärkt."

Hinsichtlich einer Filmabgabe von Streamingplattformen hebt er hervor, dass Amazon, mit seinem Sitz in München "schon längst eine Filmabgabe an die FFA leiste" und wünscht sich,  dass "auch andere global operierende Plattformen zur Einzahlung bereit wären. Das vollständige Gespräch: Bernd Neumann: "Wir brauchen immer noch bessere Filme"

FFA-Vorstand Peter Dinges äußert im Gespräch mit Marc Mensch bei Blickpunkt:Film, dass die Urteilsverkündung am 28.1.2014, als das Bundesverfassungsgericht das Filmförderungsgesetz (FFG) für verfassungsgemäß erklärt hatte, für Rechtssicherheit und Rechtsfrieden gesorgt habe und die Ungleichbehandlung zwischen Sendern und Kinos, die „jahrelang ein Stachel im Fleisch der Kinos“ war, „nun nicht mehr vorhanden" sei.
Das Kino, so Dinges weiter, habe den "Siegeszug des Fernsehens" ebenso überstanden wie die Einführung der erst analogen dann digitalen Videoauswertung." Aber es werde Veränderungen geben, als Stichworte nennt Dinges "Smart Data und Kundenbindung". Hier habe das Kino gegenüber anderen Branchen, auch und gerade im direkten Wettbewerb mit den großen Plattformen, einen immensen Nachholbedarf. Er glaube nicht, dass es eine "disruptive Wirkung des Streamings auf den Kinomarkt" geben wird und verweist darauf, dass das Jahr 2017 weltweit "das stärkste Kinojahr aller Zeiten – trotz global operierender Streamingdienste" gewesen sei. Skeptisch beurteilt Dinges im Gespräch, dass Streaming ein risikoreiches Geschäftsmodells sei und ob es sich auf Dauer halten könne: "Investitionskosten im zweistelligen Milliardenbereich, wenn gleichzeitig ein Streaming-Abo für unter zehn Euro im Monat zu haben ist." Dinges spricht von einer Aufheizung des Marktes und betont: "Wachstum findet irgendwann seine Grenze. Dann kommt es zu Übernahmen und Konsolidierungen." Dennoch sei es ihm "völlig unverständlich", dass Streamindienste die Abgabe an die FFA nicht leisten. Diese seien nur "peanuts" im "Lichte der Milliardenumsätze".
Zum Thema kürzere Sperrfristen äußert er, dass es "gar keine Anträge" gäbe über die die FFA entscheiden müsse. Für ein "Gebot der Stunde" halte er aber eine "Anpassung an eine moderne Auswertungsstrategie".
Zur Leitliniendebatte sagt Dinges, dass "eine stabile, gesunde Struktur der Produzentenlandschaft die wichtigste Grundlage für eine hohe Qualität des deutschen Films" sei und bleiben müsse und verweist auf die Evaluierung Ende diesen Jahres: "Bereit sein für Veränderungen"

Der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marco Wanderwitz habe erklärt, dass es Aufgabe des Bundestages ist, „das solidarische Fördersystem auf der Höhe der (digitalen) Zeit zu halten.“, berichtet finanzen.net. „Dazu gehört, kontinuierlich zu prüfen, welche Verwertungsformen audiovisueller Inhalte von Filmen und Bewegtbild profitieren, z.B. Streamingdienste, und daher zur Filmabgabe heranzuziehen sind.“ – Wanderwitz: 50 Jahre Filmförderungsanstalt – erfolgreich im Dienst des deutschen Films
(frei zugänglich)

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