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Presseschau

ARTE ab 2012 mit neuer Programmstruktur

18. November 2011
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    „Was ist mit dem Anspruch des deutsch-französischen Fernsehsenders?“ fragt René Martens im Leitartikel der Funkkorrespondenz. Bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen Programmstruktur habe Programmdirektor Christoph Hauser betont, Arte sei weiterhin „der Sender der Autoren“, das gehöre zu den „Basics“ des öffentlich-rechtlichen Unternehmens. Arte zeige „mehr Dokumentationen als je zuvor“, es gebe im nächsten Jahr 80 Stunden dokumentarische Erstausstrahlungen mehr als 2011: Artikel über Arte

    Am vergangenen Freuitag hatte Peter Luley bei Spiegel online geschrieben, mit der Programmreform verordne sich der Sender eine populärere Ausrichtung: „Die Ankündigung klingt besorgniserregend: Der Ton müsse ‚freundlicher, emotionaler und zugänglicher‘ werden“. Bereits im Juni, als bekanntgegeben wurde, dass man das Arte-Programm reformieren wolle, habe die AG DOK gemeinsam mit zwei französischen Produzentenverbänden ihrer Sorge Ausdruck verliehen und eine „Abkehr von den Gründungsidealen“ des Kulturkanals beklagt. Im Oktober hätten sie sich unter anderem darüber beklagt, dass die Zahl der deutsch-französischen Co-Produktionen gesunken sei und es künftig am Abend unterschiedliche Programme für beide Länder geben soll. Huch, wo ist denn unser Anspruch hin? (frei zugänglich)

    Zur Pressekonferenz sei auch Arte-Chefin Véronique Cayla gekommen, berichtet Claudia Tieschky in der Süddeutschen Zeitung vom Mittwoch. Mit dem, was sie gerade in Frankreich für Arte erreicht hat, dürfte sie ziemlich zufrieden sein: 7,3 Prozent mehr Mittel gebe Paris im kommenden Jahr für den Kultursender – „mehr als die Steigerungsrate aller anderen öffentlich-rechtlichen Senderetats im Land“. Das zusätzliche Geld, rund 20 Millionen Euro, solle nun vollständig ins Programm und in die digitale Entwicklung von Arte fließen.

    Man müsse den Eindruck haben, schreibt Tieschky weiter, dass Cayla eine Reihe von Dingen verstehen wolle, „Dinge, die mit den deutschen Arte-Gesellschaftern ARD und ZDF zu tun haben, die ihr Geld nicht wie sie bei Pariser Ministerien und schließlich vor dem Kulturausschuss des Parlaments mit Überzeugungsarbeit erstreiten können. Sondern deren Finanzen von allen Landesparlamenten gebilligt werden müssen, was aus französischer Sicht ungefähr so aussehen muss, als ob man etwas Vernünftiges lieber nochmal in eine Zentrifuge steckt und schaut was dann passiert.“ Frage man Véronique Cayla nach der Verunsicherung der deutschen Dokumentarfilmer fragt, sage sie, dass sie nicht ganz verstehe, woher diese Verunsicherung kommt: „Man muss ihnen daher vermitteln, dass sie sich auch in Straßburg bei der Programmdirektion von Christoph Hauser und Emmanuel Suard melden, auch so kann das funktionieren. Wichtig ist, dass hier ein Dialog in Gang kommt.“ Die Handlungsreisende (SZ vom 16.11.2011)

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