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Presseschau

Digitaler Binnenmarkt: Alexander Thies kritisiert EU-Pläne scharf

10. April 2015
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Die Pläne der EU-Kommissarin für Wettbewerbspolitik, Margrethe Vestager, zur Schaffung eines europaweiten Digitalen Binnenmarktes könnten sich als schwer umsetzbar erweisen, schreibt Viola Schenz in der Süddeutschen Zeitung. Die Ausstrahlungsrechte würden bisher in der Regel nach dem Prinzip der Territorialität vergeben, das heißt nach Land und Sprachraum. Die meisten Senderechte würden überhaupt nur unter der Bedingung der Territorialität angeboten. Für Vestager ein Missstand, der abgeschafft gehöre. Alexander Thies, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutscher Produzenten, kritisiere die EU-Pläne als realitätsfern: „Für uns wäre das der Kahlschlag. Das würde die Wertschöpfung und damit die Finanzierbarkeit der Filme vernichten.“ Thies weiter: „Ein Film kann nur deshalb europaweit verwertet werden, weil er je nach Sprach- und Kulturraum vermarktet wird – anders lässt er sich nicht vorfinanzieren" – Es rüttelt am Prinzip (frei zugänglich)

Auch renommierte europäische Filmemacher hätten sich gegen die EU-Pläne zum digitalen Binnenmarkt ausgesprochen, meldet Blickpunkt:Film. Zwar würden sie den Willen der Europäischen Kommission teilen, die Verfügbarkeit von Film zu vereinfachen, „aber bitte nicht in einer Art und Weise, die für das Kino tödlich wäre.“ „Deshalb bitten wir die Behörden und Institutionen in Europa, das Netzwerk der European Film Agency Directors (EFAD) und Fernsehanstalten mit uns gemeinsam über bessere Wege der Distribution und Promotion europäischer Filme nachzudenken.“ – Filmemacher wollen europäischen Film stärken

Der Appell der Filmschaffenden im Wortlaut (in frz., engl., ital. Sprache): APPEL DES CINÉASTES EUROPÉENS

In einem an Vertreter des MEDIA-Programms gerichteten Brief verleihe zudem die AG Verleih ihrer ernsten Sorge über die EU-Pläne zum digitalen Binnenmarkt Ausdruck, berichtet erneut Blickpunkt:Film. Nach Ansicht des Verbandes würden unabhängige europäische Filme bei Umsetzung dieser Pläne von der Bildfläche verschwinden. Die Filmfinanzierung in Europa basiere auf Investitionen aus mehreren Märkten, also darauf, die Finanzierung über die Presales internationaler Verwertungsrechte zu schließen, führt die AG Verleih aus. Eine Abschaffung des Territorialprinzips würde nicht nur derartige Finanzierungsnetzwerke zerstören, sondern in der Konsequenz dazu führen, dass das Verleihgeschäft künftig nur noch in der Hand weniger internationaler Großkonzerne liegen würde: „EU-Pläne bedrohen die Existenz unabhängiger Verleiher und Produzenten“

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