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Presseschau

Drehbuchautoren fordern größeren Einfluss auf den Film / Aus dem Dreieck wieder ein Viereck machen

26. Juni 2018
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pro media: Der Drehbuchautor Volker A. Zahn äußert sich in der aktuellen Ausgabe von pro media (7/2018, S. 49 ff.) zu der Initiative Kontrakt 18, die zwischenzeitlich von mehr als 150 Drehbuchautoren unterstützt wird. Er kritisiert zur Frage nach dem Schutz des geistigen Eigentums, dass das „Drehbuch in vielen Fällen nicht als eigenständiges Werk gesehen, sondern als Verhandlungsmasse, manchmal als Beutestück“ angesehen werde. Daher laute eine der Forderungen (Punkt 1) des Kontrakt: Änderungen möchten die Autoren selbst umsetzen oder diese sollten mit ihnen abgestimmt werden. Er betont, dass mit dem „Kontrakt 18 kein Umsturz vorgenommen werde, aber die Autoren würden Mitsprache- und Kontrollrechte einfordern „die in anderen Ländern längst Standard sind und dort entscheidend zur Verbesserung der Filmwerke beigetragen haben“.

Blickpunkt:Film: Im Gespräch mit dem Fachmagazin Blickpunkt:Film (Ausgabe 26 vom 25.6., S. 41ff). sagt Mitinitiatorin des Kontrakt 18 Kristin Derfler: „Wir haben uns zusammengefunden, um das Viereck aus Redaktion, Produktion, Regie und Autor wiederherzustellen. Denn die letzten 20, 30 Jahre gab es nur ein Dreieck. Sobald das Drehbuch fertig gestellt war, waren wir komplett aus dem kreativen Prozess der Filmherstellung draußen.“ Sie äußert weiter: „Insbesondere freuen wir uns über das Angebot der Produzentenallianz mit uns ins Gespräch zu kommen. Uli Aselmann hat uns hierzu sehr freundlich geschrieben, wir werden uns dazu …verabreden“.

Derfler hält weiter fest, dass die Autorisierung der endgültigen Drehfassung „keineswegs“ das Kündigungsrecht des Produzenten aufhebe, aber gemäß den Forderungen künftig “von Seiten des Senders oder des Produzenten eine ordentliche, schriftliche, begründete Kündigung erfolgen“ müsste.

Derfler im Gespräch mit Frank Heine betont weiter, dass Autoren bisher das wirtschaftliche Risiko bei einer Beauftragung durch einen Sender „ganz alleine geschultert“ hätten. Bei Austausch des Autors sei das Honorar durch zwei aufgeteilt worden. „Entsprechend niedrig ist die Hemmschwelle zum Austausch, denn dieser kostet den Produzenten keinen Cent mehr“. Sie appelliert an die Verantwortung und betont, dass ein solcher Austausch die wirtschaftliche Existenz eines Autors gefährden könne.

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