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Presseschau

Film wandert aus den Kinos ins Internet – Streamingplattformen gewinnen dabei an Bedeutung..auch kleinere und alternative

4. Oktober 2017
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Zur Migration des Films ins Internet findet sich ein Artikel von Tereza Fischer im Filmbulletin, Ausgabe No. 5/2017, S. 64 – 72. Das Ende des Kinos sei vielfach deklariert worden, so die Autorin und aktuell sei es "das Abwandern von Filmen aus dem Kino in das Internet", worüber man diskutiere. Noch nie seien so viele Filme produziert worden und noch nie habe es so viele Möglichkeiten geben, Filme zu schauen. Im Fernsehen sei es schon so gewesen, aber noch mehr nun im Internet, dass alle Grenzen "verfliessen" und damit eine "Abkehr von einem singulären Werk" vonstattengehe, das in sich geschlossen funktioniert und bei dem im Kino der Anfang und das Ende ritualisiert markiert" werden konnte. Die Rezeption, schreibt Fischer "franst in den Alltag aus".
Die Förderung von Filmproduktionen in Europa hätten aber immer noch zur Auflage, dass sie als primäres Ziel für die große Leinwand – so in der Bildgestaltung – ausgerichtet würden. Allerdings sei die Bildgestaltung bereits in den Achtzigerjahren im Hinblick auf die "Zweitverwertung im Fernsehen" angepasst worden – so sei es zu deutlich mehr Großaufnahmen gekommen.
Den Massen von Filmen, so im Artikel, müssten "mehr Auswertungsmöglichkeiten" zur Verfügung gestellt werden. Eine Auswertung sei über das Internet möglich, die andere über Filmfestivals – letzteren hapere es allerdings an der "Zugänglichkeit" für viele. "Man könnte die Festivals mit ihren Retrospektiven und Hommagen auch als die neuen Programmkinos sehen." Allerdings würden es nur die wenigsten Filme von den Festivals dann tatsächlich ins Kino schaffen.

Der Artikel befasst sich weiter mit kleinen bis größeren Plattformen des Dokumentar- und Arthouses, wie artfilm.ch, alles-kino.de, Tënk, Doc Alliance, lekino.ch, realeyz.tv, mubi.com.

Und am Ende konstatiert die Autorin, dass es schade sei, einen Film wie "Nightwatching" von Peter Greenaway auf dem Fernsehbildschirm  zu sehen, weil es an der "Bildgewalt" fehle, die eine große Leinwand besitzt – wie im Kino. Und sie zitiert den Kritiker und Leiter der Oberhausener Filmtage Lars Henrik Gass mit Filme hätten "keine sozialisierende Macht", wenn sie nicht "von einer signifikant großen Gruppe von Menschen gesehen werden und einen gesellschaftlichen Diskurs zur Folge haben."

(nur in der Printversion)

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