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Presseschau

Geoblocking: Countdown für das Filmschaffen in Europa / Nico Hofmann spricht sich für Territorialprinzip aus

16. Juni 2017
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Filme würden sich nicht wie Schrauben verkaufen lassen, aber die EU behandele sie so. Hanns-Georg Rodek analysiert in einem ausführlichen Artikel in der Welt, wie die EU mit allen Mitteln den digitalen Binnenmarkt durchsetze und damit Europas Filminfrastruktur zerstöre. Während auf der einen Seite beschlossen worden sei, dass Streamingplattformen künftig mindestens 30 Prozent ihres Programms aus Europa aufnehmen müssten, würde dieselbe EU mit ihrer Verordnung die vorhabe bei der Online-Auswertung von Filmen das "Territorialprinzip" zu streichen zum großen Teil den Lizenzmarkt der europäische Filme überhaupt erst möglich mache, zerstören. Schätzungen zufolge, so Rodek weiter, würden 20 Prozent des Etats europäischer Filme wegbrechen. Es geht um "gut ein Drittel" Filmbudget, dass überhaupt erst aus exklusiven Lizenzverkäufen in mehrere andere Länder gewonnen werde.
Nun schlage Brüssel im Sinne eines "großen, einheitlichen Marktplatzes" vor, dass künftige Online-Auswertungsrechte von einem Verwerter pauschal für alle Länder erworben werden könnten, Rodek betont "wo jeder Kunde jederzeit überall Zugriff auf alle Waren zum gleichen Preis" bekomme.

Seit Monaten würde die Filmbranche in ganz Europa gegen diesen Vorschlag ankämpfen, doch habe sich der Rechtsausschuss des EU-Parlaments für die Pläne ausgesprochen. Die entscheidende Sitzung der EU-Urheberrechtsverordnung stehe kurz bevor und er beschreibt ausführlich seine Befürchtungen, warum eine Abkehr vom Geoblockingprinzip letzlich "nur den Großen, ob sie Hollywood oder Netflix oder ARD/ZDF heißen" nütze und den kleinen und mittleren Produzenten schaden würde. Filme sind keine Schrauben

In der anstehenden Entscheidung um eine EU Urheberrechtsverordnung habe sich, so morgenweb.de, UFA-Chef Nico Hofmann auf dem Digital-Gipfel in Ludwigshafen klar hinter die Forderung des offenen Briefes der europäischen Medienwirtschaft an EU-Institutionen gestellt, so eine Pressemeldung der Ufa:

„Sollte das Territorialprinzip tatsächlich außer Kraft gesetzt werden, wären viele deutsche und europäische Filme und Serien zukünftig nicht mehr möglich, da die Lizenzverkäufe ins Ausland unverzichtbarer Bestanteil der Finanzierung sind. Produzenten und Kreative müssen entsprechend urheberrechtlich geschützt werden.“

Urheberrecht Nico Hofmann fordert länderübergreifende Regelung: Für europäisches Recht

(alle frei zugänglich)

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