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Presseschau

Keine Super-Mediathek: Aber eine soziale Plattform als Alternative zu Youtube / Traum vom deutschen Netflix

9. Juli 2018
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Statt dreizehn Mediatheken zu betreiben, sollten die öffentlich-rechtlichen Sender eine soziale Plattform bauen, in die auch Nutzer Inhalte laden können, schlägt Professor Leonhard Dobusch, der seit zwei für den "Bereich Internet" im ZDF-Fernsehrat sitzt, der die Interessen der Allgemeinheit gegenüber dem ZDF vertritt, vor.
Vom aktuellen ARD-Vorsitzenden und BR-Intendanten Ulrich Wilhelm war bereits der Vorschlag einer Supermediathek der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gekommen, aber dieser Vorschlag „greift zu kurz“, so Dobusch. „Eine "Supermediathek" wäre immer noch eine Mediathek. Eine Mediathek funktioniert aber nicht nach der Plattformlogik, mit der sich im Internet Öffentlichkeit herstellen lässt. Viel zukunftsträchtiger wäre eine offene Plattform, die personalisierbar und "social" ist. Eine Art öffentlich-rechtliche Alternative zu Youtube.“
Er geht davon aus, dass man sowohl für eine Leitung, eine "Internet-Intendanz" und die Plattform, sowie entsprechende Algorithmen fünf bis sieben Prozent der Rundfunkabgaben investieren müsste, somit etwa 500 Millionen Euro. Aber bereits heute betrage das Jahresbudget der Pflege der verschiedenen Mediatheken insgesamt rund 200 Millionen Euro.

Kritisch sieht er ein gemeinsames Vorgehen mit den Privaten, da hier die „öffentlich-rechtliche und die kommerzielle Logik aufeinander“ prallen würden. Und Dobusch weiter: „Private brauchen möglichst viele Klicks, um Werbeeinnahmen zu erzielen. Aus öffentlich-rechtlicher Sicht macht es aber keinen Sinn, Videos zu priorisieren, nur weil sie gut klicken.“ Das ganze Interview von Philipp Bovermann in der Süddeutschen Zeitung (9.7.2018, Medienteil): Offen für alle
(paid)

Traum vom deutschen Netflix: Die Pläne von Pro Sieben Sat 1 sind schon der dritte Anlauf.. und bewusst offen gehalten, schreibt Caspar Busse in der Süddeutschen Zeitung (Samstagsausgabe vom 7. Juli, Medienteil). Max Conze, neuer Vorstandsvorsitzender von Pro Sieben Sat 1 hatte vor Kurzem ein ambitioniertes Projekt angekündigt: Zusammen mit dem amerikanischen Medienunternehmen Discovery plane er ein neues, sender- und firmenübergreifendes Streamingportal zu schaffen. Bei diesem dritten Anlauf seien die Aussichten besser. Busse schreibt: „In beiden vorhergehenden Fällen sei lediglich die "konkrete Ausgestaltung" untersagt worden, die Projekte seien nicht in Bausch und Bogen abgelehnt worden, ist nun aus dem Kartellamt zu hören. Problematisch sei bei "Germany’s Gold" unter anderem gewesen, dass die Plattform laut Konzept nicht offen für weitere Anbieter war. Bei "Amazonas" seien negative Rückwirkung auf den Fernsehwerbemarkt befürchtet worden.“ Nimm dies, Netflix
(paid)

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