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Presseschau

Produzentengipfel beim Internationalen Medienkongerss 2013

10. September 2013
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Beim Internationalen Medienkongress fand heute in Kooperation mit der Produzentenallianz der „Produzentengipfel“ statt. Die Pressemitteilung des Veranstalters im Wortlaut:

Berlin/Potsdam – In Europa gäbe es rund 8.200 Fernsehsender und ca. 500 Video on Demand-Anbieter, betonte Ingrid Deltenre, Generaldirektorin der European Broadcasting Union (EBU) in ihrer Keynote "Think Bigger. Die Medien- und Filmbranche im Umbruch" beim Produzentengipfel unter der Überschrift "Die neuen Ökonomien der Inhalteproduktion und -verbreitung“ am Dienstagvormittag beim Internationalen Medienkongress. Diese hohe Anzahl an Vertriebskanälen führe zu einem großen Angebot an Inhalten; durch diese Konkurrenz würde ein Kinobesuch, gerade in den wirtschaftlich schwächeren europäischen Ländern weniger attraktiv. Durchschnittlich gehe ein Europäer zwei Mal im Jahr ins Kino.

Ingrid Deltenre rief Produzenten und Verantwortliche dazu auf, die Filmpolitik und auch die Mechanismen der Filmförderung zu überdenken. Hier müsse deutlich internationaler und über die eigenen Landesgrenzen hinaus gedacht und gehandelt werden, um der sich verändernden Wertschöpfungskette mit allen Online-Implikationen gerecht zu werden. Eine solche Erweiterung jenseits des Heimatmarktes könnte sinkende Umsatzerlöse ihrer Ansicht nach ebenso kompensieren wie strategisches innovatives Marketing auf allen Plattformen. US-Filmen steht hier im Schnitt 30 Prozent des Budgets zu Verfügung, europäischen nur fünf Prozent. Wichtig sei zudem, sich von der traditionellen Verwertungskette zu verabschieden, um dem Konsumenten Inhalte so zur Verfügung zu stellen, wie er es möchte, ansonsten spiele man nur der Piraterie in die Hände.

Klaus Goldhammer, Geschäftsführer von Goldmedia erläuterte in seinem Input im Anschluss das potentielle Wachstum von Video on Demand. Er prognostiziert eine Zunahme von VoD von 36 Prozent pro Jahr bis 2018. Wenn dieses Wachstum zu Erlösen bei den Rechteinhabern führen soll, "muss man den Menschen auch die Gelegenheit geben ihr Geld dafür auszugeben", so Goldhammer.

Die anschließende, von Blickpunkt:Film-Chefredakteur Ulrich Höcherl moderierte Runde mit Christian Beetz (gebrüder beetz filmproduktion), Andreas Briese (YouTube), Jörg Grabosch (Brainpool), Andreas Wildfang (Eyz Media) und Doris Zander (Aspekt Telefilm), unterstrich, dass traditionell produzierte Fernsehware nicht ohne Weiteres für Internetportale produziert werden kann, weil über sie die Refinanzierung der hohen Produktionsbudgets nicht möglich ist.

Als Fazit bleibt, dass zwar der Vertriebsweg VoD für alle Plattformen, auch auf Kosten der Kinoauswertungskette, ausgebaut werden müsste – am besten als Abo-Modell, wie es Andreas Wildfang von dem VoD-Anbieter Eyz Media favorisiert. Filmförderung und Fernsehen hingegen zur Finanzierung von Programmen mit einem hohen Production Value unabdingbar sind während das Produzieren direkt für webbasierte Kanäle einer neuen Generation von Kreativen und Produzenten vorbehalten ist, da dies ein "eigenes Handwerk ist, das man lernen und auf das man sich einlassen muss", wie Andreas Briese, Strategic Partnership Development Manager, YouTube, erklärte.

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