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Presseschau

Serien: ZDF plant deutsches „Breaking Bad“

24. März 2014
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Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen (Freitag, 21.3.) sagt ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler über „das große neue ZDF-Programm“, das Gesicht des ZDF-Samstagskrimis werde sich wandeln: „Wir setzen auf junge Ermittler, moderne Erzählweisen und mehr Humor.“ Der Samstagskrimi solle zudem durch „Tiefgang und subtile Spannung“ glänzen, weniger durch Action oder die Anzahl an Toten, „wie wir es zuletzt bei dem ein oder anderen ‚Tatort‘ im Ersten besichtigen konnten“. Sein Ziel, so Himmler, sei es, „dass unsere fiktionalen Programme die Referenz für den europäischen Markt sind.“ Zur Frage, wo das deutsche „Breaking Bad“ bleibe, antwortet Himmler, man wolle „natürlich Eigenes entwickeln“, auch im Bereich der Miniserien, „in denen wir komplexe Charaktere und horizontale Geschichten über eine Woche hinweg erzählen möchten, vergleichbar mit dem von Ihnen zitierten ‚Breaking Bad‘“. Anfang 2015 werde an vier aufeinanderfolgenden Tagen eine Mini-Serie mit dem Titel „Morgen hör’ ich auf“ zu sehen sein sein, in dem Bastian Pastewka „einen arbeitslosen Graphiker“ spielt, „der seine Fertigkeiten nutzt, um seine Familie durchzubringen: In seinem Reihenhaus druckt er nämlich Falschgeld. Eines Tages steht dann die Mafia vor seiner Tür. Die Serie spielt übrigens im Taunus“. Auf die Frage, warum die Serien an vier Tagen hintereinander laufen, antwortet Himmler, eine „kompakte Programmierung“ erleichtere es dem Zuschauer, „den horizontalen Erzählsträngen zu folgen, und erlaubt eine höhere Komplexität der Geschichte und ihrer Figuren“: Mafia im Taunus, Morde in München (frei zugänglich)

In der tageszeitung spekuliert Ulli Hannemann bereits über die Handlung der Mini-Serie und über weitere Serien, die das ZDF „gerüchteweise“ plane: Für das im Hunsrück spielede „Heimland“ habe leider nicht Edgar Reitz gewonnen werden können, deshalb erzähle Doris Dörrie „die Geschichte eines ehemaligen Schülerlotsen (Heiner Lauterbach), der nach Jahren aus der Schule heimkommt, und sich zuhause nicht mehr auskennt.“ Im Harz wiederum werde die Serie „Kartenhaus“ angesiedelt sein, in der ein „skrupelloser Schweinehirt (Dieter Hallervorden) durch zahllose Intrigen zum ehrenamtlichen Bürgermeister des 87 Seelen zählenden Dorfes Fuckingerode aufsteigt“. Alle drei Serien sollten je an vier aufeinanderfolgenden Tagen laufen, damit der „Zuschauer besser den horizontalen Erzählsträngen folgen kann“: Brechend schlecht (frei zugänglich)

Wenn amerikanische Serien in Deutschland keine Quote machen, „stöhnt die Branche im Gleichklang“. schrieb Katharina Riehl in der Süddeutschen Zeitung, und meint, dass es vielleicht Zeit wäre „Intelligenz, Witz und Erfolg nicht mehr nur in Zuschauerzahlen zu bemessen“: House of Charts (SZ vom 19.3., S. 31 – Medien)

„Schonkost und Schere im Kopf“: Mit der Frage, warum man in Deutschland keine moderne Serie erzählen kann, befasste sich im Tagesspiegel (14.3.) Peter Henning, Vorstand des Verbands Deutscher Drehbuchautoren: Diktatur der Quote (frei zugänglich)

„Eine öffentlich-rechtliche Entgegnung auf eine oft gehörte Kritik“ von Gebhard Henke, „Tatort-Koordinator“ und Leiter des Programmbereiches Fernsehfilm, Kino und Serie beim WDR,  brachte der Tagesspiegel am 16.3. Serien hierzulande seien besser als ihr Ruf: Der Deutschland-Komplex (frei zugänglich)

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