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Presseschau

Zur Lage des deutschen Dokumentarfilms: „Alles in allem ist die Lage misslich.“

16. Oktober 2018
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schreibt Fritz Wolf in epd medien (Ausgabe Nr. 41 vom 12.10.2018, S. 9ff) und kommentiert, dass angesichts der Programmierung des Films „Kulenkampffs Schuhe“ erkennbar geworden sei, dass „es bei den Programmplanern im Ersten an Expertise“ fehle, „zu erkennen, wann ein Dokumentarfilm primetime-tauglich ist. Dokumentarfilm gilt generell als Spätprogramm.“

Wolf skizziert die Debatte um möglicherweise „zu viele Filme“ die in den Kinos starten, betrachtet die Sendeplatzsituation, so zum Beispiel arte, wo „von 40 auf zwölf Sendungen im Jahr gestutzt“ worden sei und kommt zum Schluss, dass die Lage des Dokumentarfilms „misslich“ sei.
Eine der Ursachen dafür läge im starren Fördersystem, das unter den „neuen medialen Bedingungen zu unbeweglich“ sei. Wolf thematisiert dabei auch die Sperrfristen.
Auf dem internationalen Markt schreibt er, gibt es zwar eine „verstärkte Nachfrage nach großangelegten Dokumentarfilmen“, aber: „Wer seine Rechte an Netflix gibt, ist sie auch los.“ Wolf schreibt in seinem Beitrag, dass sich die Sender „seit geraumer Zeit finanziell“ zurückziehen würden, es sinkende Budgets bei Beteiligungen gäbe und aber die Anforderungen insgesamt höher würden.
Er beschreibt Ansätze, was zu tun sei, um dem Dokumentarfilm aus der beschriebenen misslichen Lage zu helfen und sieht eine Notwendigkeit darin medienpolitisch aktiv zu werden und von den Sendern zu fordern, den Rückzug aus diesem Genre aufzugeben – unter Besinnung auf den öffentlich-rechtlichen Auftrag, bei dem der Dokumentarfilm zum „Markenkern“ gehöre.

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