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Presseschau

Handy-TV vor dem Scheitern?

20. Juni 2008
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    „Keine Frequenzen, kein Vertrieb und kein Geschäftsmodell“ – auch der zweite Versuch, Handy-TV in Deutschland einzuführen, stehe vor dem Scheitern, schreibt Volker Müller in den Financial Times Deutschland: „Mobile 3.0 läuft die Zeit davon“ (frei zugänglich)

    Unterdessen meldet Blickpunkt:Film, ARD und ZDF hätten ihr Vorhaben, zusätzlich zu ihrem Hauptprogramm jeweils einen weiteren Kanal anzubieten, zu den Akten gelegt. Man habe die Länder gebeten, von der im Entwurf für den zwölften Rundfunkänderungsstaatsvertrag vorgesehenen Beauftragung eines gemeinsam veranstalteten Programms für den mobilen Empfang abzusehen. ARD und ZDF wollten diese Entscheidung „als klares Signal an die Länder“ verstanden wissen, dass man nicht „auf Gedeih und Verderb ständig neue Programme veranstalten wolle: „Kein gemeinsames Handy-TV von ARD und ZDF“

    Die Pressemitteilung von ARD und ZDF im Wortlaut:

    ARD und ZDF verzichten auf gemeinsamen Kanal für Handy-TV

    Der Vorsitzende der ARD, Fritz Raff, und der Intendant des ZDF, Markus Schächter, haben die Länder gebeten, von der geplanten Beauftragung mit einem gemeinsam veranstalteten Programm für den mobilen Empfang abzusehen. In einem Schreiben an den Chef der Rundfunkkommission der Länder und Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, Martin Stadelmeier, nannten sie als Grund, dass der erforderliche finanzielle und administrative Aufwand für ein solches Projekt unangemessen hoch wäre. Die Hauptprogramme von ARD und ZDF werden unbeschadet davon wie bisher auch weiter über Mobile 3.0 verbreitet.

    Dies sei auch als klares Signal an die Länder zu verstehen, dass ARD und ZDF nicht auf Gedeih und Verderb ständig neue Programme veranstalten wollten. Vielmehr käme es ihnen darauf an, Programme zu machen, die dem Gebührenzahler einen publizistischen Mehrwert bringen, sind sich ARD-Vorsitzender Fritz Raff und ZDF-Intendant Markus Schächter einig.

    ARD und ZDF hatten ursprünglich vorgeschlagen, zusätzlich zu den Hauptprogrammen jeweils einen weiteren Kanal anzubieten, der aus bereits vorhandenem Sendematerial speziell für die Bedürfnisse des mobilen Empfangs über Handys zusammengestellt werden sollte. Auf diese Weise hätten in einem überschaubaren finanziellen Rahmen zum einen wichtige Erfahrungen im Umgang mit mobilem Fernsehen gesammelt und zum anderen die Attraktivität der Plattform Mobile 3.0 gesteigert werden können

    Die jetzt im Arbeitsentwurf zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag vorgesehene Beauftragung von ARD und ZDF mit einem "gemeinsam veranstalteten Fernsehprogramm für den mobilen Empfang auf kleinen Bildschirmen (Handy-TV) einschließlich regionaler Elemente“ führt zu einem deutlich höheren bürokratischen, planerischen und sendetechnischen Aufwand mit erheblichen finanziellen Folgen für Herstellung, Rechteerwerb und Verbreitung.

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