Die Ehrenmitglieder der Produzentenallianz sind Persönlichkeiten, die sich in der Vergangenheit besonders um die Belange der deutschen Film- und Fernseh-Produktionsbranche verdient gemacht haben.
Zu den Ehrenmitgliedern gehören:
Die Ehrenmitglieder der Produzentenallianz sind Persönlichkeiten, die sich in der Vergangenheit besonders um die Belange der deutschen Film- und Fernseh-Produktionsbranche verdient gemacht haben.
Zu den Ehrenmitgliedern gehören:
Wolf Bauer studierte Publizistik und Kunstgeschichte in München und Berlin. Nach seinem Abschluss arbeitete er ab 1976 zunächst als Autor für die ZDF-Sendung Kennzeichen D. 1980 kam er zur UFA – damals der Fernseh-Produktionszweig von Bertelsmann – und produzierte TV-Filme, Drama Serien und Kinofilme. 1991 übernimmt Wolf Bauer den Vorsitz der Geschäftsführung der UFA.
Nach der Verschmelzung von UFA und PEARSON TV im Jahr 2000 zu FremantleMedia, wird er zudem in den Vorstand des weltweit tätigen Produktionsunternehmens berufen. Unter der Führung von Wolf Bauer entwickelte sich die UFA zu einer leistungsstarken Produktionsgruppe und zum Marktführer in Deutschland. Die UFA ist Kreateur und Produzent eines breitgefächerten Programmportfolios von täglichen Serien (Gute Zeiten Schelchte Zeiten) und Entertainment Shows (Deutschland sucht den Superstar) bis hin zu erfolgreichen Kinofilmen und transmedialen Formaten.
Wolf Bauer hat seit 1980 über 90 TV-Movies produziert und ist überdies für den Start von mehr als 20 TV-Serien produzentisch verantwortlich. Für die UFA Cinema war er außerdem als Produzent von zahlreichen Kinofilmen wie Der Medicus, dem erfolgreichsten Film des Jahres 2013, verantwortlich. Während seiner Zeit als Geschäftsführer gelangen der UFA zahlreiche herausragende Erfolge wie die historischen TV-Events Die Flucht und Dresden sowie die Miniserien Unserer Mütter, Unserer Väter (International Emmy Award 2014) und Deutschland83 (International Emmy Award 2016) und zahlreiche Fernsehfilme wie Nackt unter Wölfen oder Der Minister.
Seit 2008 gehört Wolf Bauer dem Kuratorium der Bertelsmann Stiftung an. Er wurde mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg geehrt für sein jahrzehntelanges wirtschaftliches und filmkulturelles Wirken, durch das er die Filmstadt Potsdam geprägt hat sowie für sein Engagement für den Filmnachwuchs an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf (HFF) in Potsdam-Babelsberg. Bauer ist weiterhin als Produzent für die Ufa tätig. Von 2001 bis 2007 war er Vorstandsmitglied von film20 und bemühte sich um eine Gesamtvertretung der deutschen Produzentenschaft, aus der die Allianz deutscher Produzenten 2008 hervorging, deren Vorstand er bis April 2012 angehörte.
Am 15. Februar 2018 wurde er zum Ehrenmitglied der Produzentenallianz ernannt.
Frank Elstner wurde am 19.4.1942 in Linz, Österreich geboren und war von 1964 bis 1983 Moderator und später Programmdirektor von Radio Luxemburg. Ab den 1970er Jahren war er auch Fernsehmoderator. Beispielsweise moderierte er Spiel ohne Grenzen und Die Montagsmaler. Zudem entwickelt und verkauft Elstner Entertainmentformate. 1981 erfand er die erfolgreichste Fernsehshow Europas: WETTEN, DASS…? und in der Folge weitere Unterhaltungssendungen, v.a. für das ZDF und RTL. Später arbeitete er vor allem für den SWR, moderierte die Samstagabend-Talkshow Menschen der Woche, die Quiz-Show Die Besten im Südwesten und für die ARD präsentierte er Verstehen Sie Spaß? sowie Die große Show der Naturwunder. Seit 2019 moderiert er die YouTube Talkshow Wetten, das war’s…? Er gilt als einer der größten Entertainmentproduzenten und -formatentwickler in Deutschland, ein Kreativer vor und hinter der Kamera, wofür er das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekam und mit dem Bayrischen Fernsehpreis, der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und dem Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises ausgezeichnet wurde. Auf dem Deutschen Produzententag 2013 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Produzentenallianz verliehen.
Geboren 1942 in Staßfurt ist Molly von Fürstenberg seit den 1970er Jahren Produzentin. Als ausgebildete Schauspielerin wurde sie beim Filmverlag der Autoren tätig und gründete 1974 mit Denyse Noever und Elvira Senft die Produktionsfirma Olga Film GmbH in München, eines der wenigen vollständig weiblich geführten Produktionsunternehmen in Deutschland. Von Anbeginn war die Olga Film GmbH Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Spielfilm und des Bundesverbands Deutscher Fernsehproduzenten, der Vorgängerverbände der Produzentenallianz. Über 40 Jahre war Molly von Fürstenberg Geschäftsführerin und Produzentin der Olga Film – bis heute arbeitet sie als freie Produzentin. Mit ihren Produktionen trug sie maßgeblich zum Erfolg eines neuen deutschen Kinos seit den 1980er Jahren bei und setzte sich insbesondere für die deutsche Komödie für Leichtigkeit mit hohem Qualitätsanspruch ein. Auch im TV liefen ihre Filme erfolgreich. Junge Kreative wurden durch sie zu bekannten Filmpersönlichkeiten: Uwe Ochsenknecht, Til Schweiger, Jürgen Vogel, Meret Becker, Karoline Herfurt, Florian David Fitz und viele mehr. Sie arbeitete eng mit Sönke Wortmann und Doris Dörrie zusammen und produzierte unter anderem Kleine Haie, Bandits, Die Einsamkeit der Krokodile, Mädchen, Mädchen, Napola und Kirschblüten – Hanami. Ihre Produktionen erhielten zweimal den Bayrischen Filmpreis, den Deutschen Filmpreis in Silber, den Ehrenpreis des bayrischen Ministerpräsidenten zum Bayrischen Filmpreises sowie das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die Produzentenallianz nahm sie zum Deutschen Produzententag 2019 als Ehrenmitglied auf.
Renée Gundelach wurde am 14.01.1943 in Witten geboren, ist studierte Diplomvolkswirtin und arbeitete als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Wirtschaftstheorie der FU Berlin. Seit 1968 ist sie als freie Produzentin tätig. Zusammen mit Wim Wenders gründete sie die Produktionsfirma Road Movies und den Basis-Film Verleih. Seit 1976 ist sie Mitglied und von 1979 bis 1993 im Vorstand der AG Spielfilm, einer Vorgängerorganisation der Produzentenallianz, wofür sie die Ehrenmitgliedschaft erhielt. Sie wirkte als beratende Produzentin an ca. 150 Kinofilmen mit, lehrte von 1983 bis 2003 als Dozentin für Filmfinanzierung an der DFFB und war von 1989 bis 1995 Professorin für Produktion an der Filmuniversität Babelsberg “Konrad Wolf”. Einer ihrer großen Verdienste ist ihr Engagement am Aufbau der Berufsgruppe III „Film” der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst, in dessen Verwaltungsrat sie 1982 bis 2003 tätig war. Zudem beteiligte sie sich aktiv an der Gestaltung der Filmpolitik u.a. als Mitglied des Verwaltungsrats der FFA, der Richtlinien-Kommission, dem Medienbord Berlin-Brandenburg und setzt sich seit Jahrzehnten für die Förderung von Frauen in der Filmbranche ein. Seit 1989 ist Renée Gundelach als öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Film- und Medienwirtschaft in Berlin tätig. Für ihre langjährige, engagierte und verantwortungsvolle ehrenamtliche Tätigkeit für den Deutschen Film wurde sie 1993 vom Bundeswirtschaftsminister und der FFA geehrt.
Robert Piet Houwer, geboren am 13.12.1937 in den Niederlanden, ging 1956 nach München, wo er Theaterwissenschaften an der HFF studierte. 1959 gründete er die Produktionsfirma Houwer-Film. Er war Mitglied der Münchner Dokumentarfilmgruppe DOC59 und unterzeichnete 1962 das Oberhausener Manifest, das die Erneuerung der westdeutschen Filmproduktion forderte. In der Folge war er Gründungsmitglied der AG Spielfilm, einer Vorgängerorganisation der Produzentenallianz, die sich für die Entwicklung des ersten FFG einsetzte und zur Gründung der Filmförderungsanstalt (FFA) führte. Houwer gilt als einer der wichtigsten Förderer des Neuen Deutschen Films und produzierte provokante Filme wie Paragraph 218 – Wir haben abgetrieben und Herr Staatsanwalt (1971). Er inszenierte zudem auch Erotikdramen. Internationalen Erfolg hatte er mit Volker Schlöndorffs Mord und Totschlag 1967, Peter Fleischmanns Jagdszenen aus Niederbayern 1969 und Michael Verhoevens Vietnam-Drama O.K., das für einen Skandal auf der Berlinale 1970 sorgte und zu einem Streit in der Jury führte, der letztlich im Abbruch des Wettbewerbs gipfelte. 1967 erhielt er für Tätowierung von Johannes Schaaf den Bundesfilmpreis für Produktion.
Werner Kimmig wurde am 23. August 1948 in Oberkirch geboren. Nach der Schulzeit wurde er zunächst Verlagskaufmann bei Burda in Offenburg. Anschließend studierte er am wissenschaftlichen Institut für Werbewirtschaft in München mit Diplom-Abschluss und wurde Werbeleiter von „Freizeit-Revue“ und „Bunte“. Im Jahr 1973 machte sich Werner Kimmig mit einer Management- und PR-Agentur selbstständig. Zu den ersten Künstlern, die die Agentur betreute, gehörten Paola und Costa Cordalis. In den Folgejahren betreute Kimmig mit seiner Agentur Pop-Größen wie die Les Humphries Singers, Bob Dylan, Neil Diamond, Bruce Springsteen, Julio Iglesias und Jennifer Rush bei ihren Tourneen durch Deutschland.
1981 stieg er mit dem Schweizer Kurt Felix ins deutsche Fernsehgeschäft ein und produzierte die Filme für „Verstehen Sie Spaß“. Das Format wird die erfolgreichste Samstagabend-Unterhaltung der ARD. Es folgte eine Vielzahl an spektakulären Events, Musikspecials und TV-Reihen, die von Werner Kimmig produziert wurden, darunter: „Bambi“ (seit 1988), „Echo“ (seit 1992), „Die Krone der Volksmusik“ (seit 1997), „Willkommen bei Carmen Nebel“, „Der Deutsche Fernsehpreis“ (seit 1999). Weitere Produktionen aus den letzten Jahren sind unter anderem: „Gottschalks große 90er Show“ (2021), „Die Helene Fischer Show“ (seit 2011), „Die José Carreras Gala“ (seit 2017), „50 Jahre ZDF-Hitparade“ (2019 und 2021), der „ESC Vorentscheid“ (2019), „Immer wieder sonntags“ (seit 1995) oder „Schlagerspaß mit Andy Borg“ (seit 2019). Daneben zählen Dokumentationen über Michael Jackson, Luciano Pavarotti, Wolfgang Petry, Maria Hellwig, Peter Kraus, Vico Torriani, Freddy Quinn, Roger Whittaker, Mireille Mathieu, Udo Jürgens, Katarina Witt, Caterina Valente, usw. zum Portfolio, ebenso Dokumentationen über Bethlehem, Jerusalem, Rom usw. Mit „Das weiß doch jedes Kind“ war die Firma für den deutschen Fernsehpreis nominiert. „Stars auf Eis“ sorgte mit drei Staffeln für hohe Quoten bei Pro 7.
Kimmig produziert für alle großen Sender und prägt mit der Kimmig Entertainment GmbH in Oberkirch seit Jahrzehnten die deutsche Fernsehunterhaltung. Er ist zudem bekannt für sein soziales Engagement. Seit 1986 engagiert sich Werner Kimmig im Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg e.V. als ehrenamtlicher Vorstand. 2003 erhält er für dieses Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande. Um die Betreuung krebskranker Kinder zu optimieren hat Kimmig zudem durch Wohltätigkeitsgalas, Konzertveranstaltungen und Benefizschallplatten und eigene Spenden beachtliche Summen für modernste medizinische Geräte gesammelt. Werner Kimmig ist mit seinem Unternehmen seit vielen Jahren Mitglied der Produzentenallianz.
Am 16. Juni 2021 wurde er zum Ehrenmitglied der Produzentenallianz ernannt. Die Laudatio hielt der deutsche Fernsehmoderator, Komiker und Buchautor Guido Cantz.
Prof. Dieter Kosslick, geboren am 30. Mai 1948 in Pforzheim, war von 2001 bis 2019 Direktor der Berlinale – Internationale Filmfestspiele Berlin. Nach einem Studium der Kommunikationswissenschaften, Politik und Pädagogik in München arbeitete er zunächst als persönlicher Referent für Hamburgs Ersten Bürgermeister Hans-Ulrich Klose und Pressesprecher der Leitstelle für die Gleichstellung der Frau, bevor er 1983 Geschäftsführer der kulturellen Filmförderung Hamburg und später des Film Fonds Hamburg wurde. Er war Mitbegründer des European Film Distribution Office aus der sich Creative Europe entwickelte. Von 1992 bis 2001 war Kosslick Geschäftsführer der neu gegründeten Filmstiftung NRW und baute die erste moderne, produzentenorientierte Förder-GmbH auf. In dieser Zeit entwickelte sich NRW zum führenden deutschen Filmstandort, bevor Kosslick 2000 zur Berlinale wechselte. Zwischenzeitlich war er Vizepräsident der Europäischen Filmakademie, Mitglied im Verwaltungsrat der FFA, im ZDF-Fernsehrat und Gründungsmitglied der internationalen Filmschule Köln. Für sein Engagement für den Film erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1. Klasse und den Verdienstorden des Landes Berlin. Er wurde zum Commandeur des Arts et Lettres und zum Chevalier de l’Ordre des Artes et Lettres durch das französische Kulturministerium ernannt. Beim Deutschen Produzententag 2019 ernannte ihn die Produzentenallianz zu ihrem Ehrenmitglied. Seit 2019 ist er Juryvorsitzender des Carl Laemmle Produzentenpreises.
Georgia Tornow wurde am 23.4.1948 im ostwestfälischen Vlotho geboren und arbeitete nach einem Politikwissenschaftsstudium und einem Volontariat beim ZDF als freie Journalistin für Print, Radio und Fernsehen und als wissenschaftliche Assistentin. In den 80er und 90er Jahren war sie in mehreren Chefredaktionen, beispielsweise bei der TAZ, der Berliner Zeitung und Econy tätig. Sie schrieb Kolumnen in Frauenzeitschriften und moderierte für den Sender Freies Berlin sowie n-tv. Sie schloss eine Ausbildung zur Systemanalytikerin ab und arbeitete als Freelancerein sowie Geschäftsführerin der Brainstream Gesellschaft für Wirtschaftsinformation mbH. Von 1994 bis 1999 war sie aktives Mitglied des Berlinale-Beirates für die Berliner Zeitung und bis März 2001 stellvertretende Vorsitzende der Berliner Pressekonferenz. Von 2001 bis 2008 war Tornow Generalsekretärin von film20, der Vorgängerorganisation der Produzentenallianz, wofür sie während des Produzentenfestes im Sommer 2009 zum Ehrenmitglied ernannt wurde. 2008 gründet sie die Gemeinnützige GmbH „Boulevard der Stars“. Als wachsendes Denkmal werden damit Prominente geehrt, die im deutschsprachigen Raum in Film und Fernsehen Herausragendes geleistet haben.
Prof. Regina Ziegler wurde am 8.3.1944 in Quedlinburg geboren und ist eine deutsche Produzentin erster Stunde. Nach einem abgebrochenen Jurastudium macht sie eine Ausbildung zur Wirtschaftsdolmetscherin, arbeitete jedoch direkt nach Ausbildungsende als Produktionsassistentin beim Sender Freies Berlin. 1972 gründeten sie ihre eigene Produktionsfirma Ziegler-Film und stellte über 500 Filme her. Für ihre erste Produktion Ich dachte, ich wäre tot erhielt sie den Bundesfilmpreis. Zusammen mit ihrer Tochter Tanja Ziegler leitet sie die Firma mit Standorten in Berlin, Köln, München und Baden-Baden und dem Berliner Kino filmkunst 66. Sie produzierte unter anderem die preisgekrönte Serie Weissensee und den TV-Zweiteiler Gladbeck. Sie erhielt unter anderem die Goldene Schale des Deutschen Filmpreises, fünf Mal den Deutschen Fernsehpreis, den Seoul International Drama Award als bester Film und beste Regie, die Ehren-Lola für herausragende Verdienste um den Deutschen Film, die österreichische Romy in Platin für ihr Lebenswerk, die Berlinale-Kamera, das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, den Emmy Award, den Prix Europa Lifeteime Achievement Award, sowie die Goldene Erbse für soziales und kulturelles Engagement. Das Museum of Modern Art MOMA in New York würdigte sie 2006 mit einer Retrospektive – als einzige deutsche Filmschaffende neben Rainer Werner Fassbinder. Sie arbeitete u.a. mit Volker Schlöndorff (Rückkehr nach Montauk), Susan Seidelman (The Dutch Master, Oscar-Nominierung), Jo Baier, Nico Hofmann, Detlev Buck, Mika Kaurismäki, Ulrich Schamoni, Jeanine Meerapfel und ihrem Ehemann Wolf Gremm (u.a. Fabian und Kamikaze 1989 mit Fassbinder). 2018 erhielt sie als besondere Auszeichnung ihres produzentischen Wirkens den Carl Laemmle Produzentenpreis der gemeinsam von der Produzentenallianz und der Stadt Laupheim jährlich verliehen wird.
Artur Brauner wurde am 1.8.1918 in Łódź geboren und verstarb am 7. Juli 2019 in Berlin. Im Gegensatz zu vielen seiner jüdischen Verwandten überlebte er den Holocaust durch Flucht in die Sowjetunion und gründete 1946 in West-Berlin die Produktionsfirma Central Cinema Compagnie (CCC-Film). Er schwor sich: „Wenn ich überlebe, muss ich die Opfer lebendig machen.“ Viele der über 250 Eigenproduktionen der CCC realisierten diesen Anspruch: Die weiße Rose, Hitlerjunge Salomo (der den Golden Globe erhielt) und Brauners erster Film Moriuri. In den 50er und 60er Jahren hatte die CCC ihre Hochphase. Insgesamt realisierte sie über 500 Produktionen und Co-Produktionen. Brauner setzte erfolgreich auf Unterhaltungsfilme, um die historisch anspruchsvollen Stoffe querfinanzieren zu können: Dr. Mabuse, Karl May, Bryan Edgar Wallace, Filme mit Stars wir Romy Schneider und July Delpy machten ihn zu einem der erfolgreichsten Produzenten Westdeutschlands. Als Co-Produzent erhält er einen Oscar für Der Garten der Finzi Contini und 2000 die Goldene Kamera. Er und seine Frau Maria waren engagierte Mitglieder der jüdischen Gemeinde Berlins und das Holocaustmuseum Yad Vashem in Israel widmet Brauners Werken eine ständige Vorführung und richtet eine eigene Mediathek für Brauners Werke ein. Die Produzentenallianz ernannte ihn 2012 im Rahmen des Deutschen Produzententags zu ihrem Ehrenmitglied, in Anerkennung seiner langjährigen Arbeit in der deutschen Produktionswirtschaft und zum Dank für seine Verdienste um die filmische Aufarbeitung des Holocausts. 2018 wurde ihm anlässlich seines 100. Geburtstags der Ehrenpreis des Carl Laemmle Produzentenpreises Sonderpreis der Jury Carl Laemmle Ehrenpreis für sein Lebenswerk verliehen.
Bernd Burgemeister wurde am 1.1.1945 in Hamburg geboren und verstarb am 21.6.2008. Nach seinem Realschulabschluss begann er 1960 seine Ausbildung im Produktionsgewerbe und arbeitete von 1965 bis 1972 als Produktionsleiter und Herstellungsleiter, bis er 1973 vom ZDF-Progammdirektor als Assistent engagiert wurde. Dessen Nachfolger übernahmen ihn anschließend in dieser Funktion, bis er sich sich 1978 selbständig machte und von Claus Hardt 1978 die TV60 Filmproduktion GmbH übernahm. 2001 gründete er die Firma Goldkind. Er produzierte rund 70 Filme, wie beispielsweise Sophie Scholl – die letzten Tage, Marias letzte Reise sowie Serien für das ZDF wie Das Duo oder Timm Thaler und Silas, darüber hinaus Dokumentationen, unter anderem von und mit Peter Scholl-Latour. Von 1998 bis 2008 war er Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Fernsehproduzenten und maßgeblich an der Vereinigung des Verbandes mit film20 und somit der Gründung der Produzentenallianz beteiligt. Die PA ernannte ihn im Rahmen des Deutschen Produzententags 2013 posthum zu ihrem Ehrenmitglied. Lange Jahre war er Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft Film und Fernsehen (VFF). Nach seinem Tod wurde der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte VFF TV-Movie-Award, der im Rahmen des Filmfestes München verliehen wird, umbenannt. Seit 2009 heißt er Bernd Burgemeister Fernsehpreis und wird an Produzent*innen des besten deutschen Fernsehfilms verliehen.
Claus Hardt wurde am 15.6.1925 geboren und verstarb am 8.7.2014 in Los Angeles, Kalifornien, USA. Er war Filmjournalist, Drehbuchautor, Herstellungsleiter und Produzent. Seit 1954 in der Filmproduktion involviert, zunächst als Drehbuchautor (08/15, Gesperrte Wege, Ich suche dich), ab 1956 auch als Herstellungsleiter. 1960 gründete er die Produktionsfirma TV-60 mit Utz Utermann, die durch Filme mit Heinz Rühmann erfolgreich wurde. 1978 firmierte das Unternehmen in die TV60Filmproduktion GmbH um, zusammen mit Bernd Burgemeister. Claus Hardt war Gründer und langjähriger Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Fernsehproduzenten, dem Vorgängerverein der Produzentenallianz, an deren Aufbau er maßgeblich mitwirkte und der ihm die Ehrenmitgliedschaft verlieh.
Dr. Norbert Kückelmann, am 1.5.1930 in München geboren und verstorben am 31.8.2017, war Rechtsanwalt und Filmkritiker. Nach dem Jurastudium und der Promotion arbeitete er über 20 Jahre als Strafverteidiger. Schon als Student war er als Filmkritiker für das Radioprogramm des Bayerischen Rundfunks und in der Münchner Filmszene aktiv. 1965 gründete er als Folge des Oberhausener Manifestes zusammen mit Alexander Kluge und Hans Rolf Strobel das Kuratorium Junger Deutscher Film, das bis heute über die Bundesländer künstlerische Talente fördert und gemeinsam mit dem BKM den Deutschen Kinderfilm unterstützt. Kückelmann drehte und produzierte ab den 1970er Jahren selbst Filme und gründete die Film- und Fernseh Autoren GmbH. Er erhielt den Deutschen Filmpreis, zweimal den Silbernen Bären und den Adolf-Grimme-Preis mit Gold sowie den Fernsehpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für seinen Fernsehfilm „Abgetrieben“.
Prof. Dr. Otto Meissner wurde am 27.6.1925 in Berlin geboren und verstarb am 6.2.2011. Nach dem Abitur arbeitete er für die Produktionsfirmen Terra Film, Hamburger Real-Film und Arion Film. Er produziert Der letzte Fußgänger und andere Komödien mit Heinz Erhardt. Von 1963 an war er Hauptproduktionsleiter im Bereich Unterhaltung des ZDF. Er produzierte die beiden erfolgreichsten ZDF-Shows der 1960er Jahre: Vergissmeinnicht und Der goldene Schuß. 1967 gründete er die Nova Film, die er bis 2004 leitete und mit der er zahlreiche bekannte Fernsehserien produzierte, beispielsweise Der Landarzt, Die Wicherts von nebenan, Ich heirate eine Familie, Liebling Kreuzberg, Der letzte Zeuge und das Kriegsdrama Hunde, wollt ihr ewig leben.
Haro Senft wurde am 27.9.1928 in Budweis, Tschechoslowakei (heute: Tschechien) geboren und verstarb am 4.2.2016 in München. Er war ein deutscher Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent. Während des Kriegs war er zwei Jahre Luftwaffenhelfer und bis 1946 zivilinterniert. Ab 1949 besuchte er die Akademie für Bühne, Film und Rundfunk in Wiesbaden und war bis 1959 Assistenz bei drei Spielfilmproduktionen der Meteor-Film GmbH in Wiesbaden. 1954 gründete er die Produktionsgesellschaft Bohème Film in Wiesbaden und 1956 der Nachfolgefirma Haro Senft-Filmproduktion in München. Sein Dokumentationsfilm Kahl über den Bau des ersten deutschen Atomkraftwerks wurde 1962 als erster deutscher Kurzfilm für den Oscar nominiert. 1964 erhielt er den Deutschen Filmpreis für den Kurzfilm Auto Auto. In seinem ersten Spielfilm Der sanfte Lauf hatte Bruno Ganz seine erste Filmrolle. 1958 rief er zusammen mit anderen “Filmform” – das dritte Programm zur Etablierung einer künstlerischen Filmproduktion in Deutschland ins Leben. 1959 war er Mitbegründer der „DOC 59“ und 1962 Initiator sowie Mitautor des „Oberhausener Manifestes“. Anschließend war Senft Sprecher und Vorstand der Oberhausener Gruppe und Mitbegründer der Stiftung Junger deutscher Film, aus der 1965 das Kuratorium junger deutscher Film wurde. 1965 war er Mitbegründer und bis 1971 Vorstandsmitglied der AG Spielfilm, der Vorgängerorganisation der Produzentenallianz, wofür er 2002 die Ehrenmitgliedschaft erhielt. Er engagierte sich in weiteren Gremien, zog sich aber 1971 aus allen filmpolitischen Ämtern zurück, um Kinderfilme für das ZDF und das „Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht“ zu produzieren. Mit seinen Filmen „Ein Tag mit dem Wind“ (1978) und Jacob hinter der blauen Tür (1987) setzte er Maßstäbe für das Genre und erhielt internationale Preise. 1978 gründete der den „Förderverein Deutscher Kinderfilm“, in dessen Kuratorium er bis 1998 Mitglied war. 2012 wurde Senft für sein Engagement für den deutschen Kinderfilm mit der Berlinale Kamera geehrt.
Franz Thies wurde am 14. August 1921 in Berlin geboren und verstarb am 22. Juni 2004 in Wiesbaden. Er gründete 1956 die Neue Filmproduktion Franz Thies, die sich später zur NFP-Gruppe entwickelte. Zunächst produzierte sie nur Werbefilme. 13 Jahre lang war Franz Thies erster Vorsitzender des Verbandes Deutscher Werbefilmproduzenten e.V., später Ehrenpräsident. 1963 unterzeichnete er den Mainzelmännchen-Vertrag mit dem ZDF. Eine Zeichentrickabteilung entsteht, aus der sich die heute bestehende NFP Animation Film GmbH entwickelt. In den 70er Jahren hat Franz Thies die Werbefilmproduktion aufgegeben und sich auf die Produktion von Fernsehprogrammen, vor allem Serien und Fernsehspiele, konzentriert, z.B. Drei Damen vom Grill und Praxis Bülowbogen. 1993 hat er sich aus der Geschäftsführung der NFP Gruppe zurückgezogen, die bis heute von seinen Söhnen Alexander und Stefan Thies geführt wird.