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Presseschau

Internationale Produktionswirtschaft: Extreme Budgets, Erfolge und Flops

25. Mai 2012
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    Die internationale Filmbranche habe in diesem Jahr schon extreme Erfolge und Flops erlebt, schreibt Roland Lindner in der Frankfurter Allgemeinen. Constantin-Chef Bernhard Burgener ziehe aus den Extremfällen ein insgesamt positives Fazit für die Branche: „Das zeigt doch wieder einmal: Wenn das Produkt stimmt, dann gehen die Leute auch ins Kino.“ Dafür habe auch der deutsche Kinomarkt jüngst ein eindrucksvolles Beispiel mit dem Überraschungserfolg des französischen Films „Ziemlich beste Freunde“ geliefert, den mehr als acht Millionen Menschen sehen wollten.
    Generell müsse die Filmindustrie heute viel härter um die Aufmerksamkeit ihres Publikums kämpfen, schreibt Lindner weiter. Soziale Netzwerke brächten eine ganz neue Dynamik in das Urteil der Kinozuschauer – im guten wie im schlechten Sinne. Filme hätten heute weniger Zeit, ein Publikum zu finden, da soziale Netzwerke sofort das Echo verstärkten, ob es nun positiv oder negativ ausfällt. „Bei einem guten Film kann das zu einem Beschleuniger werden, aber ein schlechter Film kann viel schneller erledigt sein, wenn vernichtende Kritiken über ihn hereinbrechen“, sagte Burgner dazu: Hollywood buhlt um ein flatterhaftes Publikum (FAZ vom 25.05.2012, Seite 15 – Branchen und Märkte)

    Anders als Amerika erlaube sich Deutschland den „Luxus, Filme an der Nachfrage vorbei zu produzieren“, heißt es in einem zweiten Artikel im FAZ-Wirtschaftsteil. Nach Angaben der FFA seien von den 532 Filmstarts 2011 fast 40 Prozent deutsche Produktionen gewesen, deren Anteil am Publikum habe aber bei weniger als 22 Prozent gelegen. Manfred Heid, Professor für Produktion und Medienwirtschaft an der Hochschule für Fernsehen und Film in München, mache sich Sorgen, dass dieses staatliche Sicherheitsnetz in Zeiten wachsender Budgetnöte der Regierung in der Zukunft nicht zu erhalten ist: „Das könnte die Filmwirtschaft zwingen, sich mehr auf Kommerz auszurichten und dafür den Anspruch bisweilen etwas zurückzunehmen.“ Heid sehe das nicht nur als schlechte Sache und weise darauf hin, dass sich auf der anderen Seite auch neue Perspektiven auftäten. Dies zeige etwa der Aufstieg des Frankfurter Effektspezialisten Pixomondo, der in diesem Jahr einen Oscar für seine Arbeit an „Hugo“ gewonnen habe: Fernsehen mit mehr Niveau (FAZ vom 25.05.2012, Seite 15 – Branchen und Märkte)

    Im Handelsblatt scheibt Hans-Peter Siebenhaar, die Preise für Filme und Serien aus Hollywood steigen. Einige der Pilotfilme auf der Film- und Fernsehmesse L.A. Screenings hätten „teilweise sogar über zehn Millionen Dollar gekostet“. Nach Angaben von Beteiligten habe Sony für den aufwändigen Pilotfilm „The Last Resort“ 14 Millionen Dollar ausgegeben. Das sei mehr als das Vierfache eines „Tatort“ in der ARD. Nach Angaben der GfK-Fernsehforschung stammten 23 Prozent der Serien im deutschen Fernsehen aus Hollywood, bei Privatsendern wie RTL könnten es aber durchaus rund 50 Prozent sein. „Auch wenn die Preise in Hollywood steigen, sind die US-Serien immer noch billiger als deutsche Eigenproduktionen“, heiße es bei einem Marktteilnehmer zur Begründung: Die teure Qualität aus Hollywood (frei zugänglich)

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