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Presseschau

Moszkowicz: „Das Gebot des Hochamts im Fernsehen um 20.15 Uhr gilt nicht mehr“

13. Oktober 2014
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„Sucht man den Aufbruch, sollte man dringend mit Filmemachern reden“: Angefeuert durch den Erfolg amerikanischer TV-Serien wie House of Cards oder Breaking Bad investierten nun auch jene Produzenten massiv in Serien, die lange allein für Kino standen, schreiben Claudia Fromme und Katharina Riehl in der Süddeutschen Zeitung zu ihrem Interview mit dem Constantin-Vorstandsvorsitzenden Martin Moszkowicz. Der sagt zu den veränderten Sehgewohnheiten, der Mensch sei mobiler geworden: „Er will vermehrt Inhalte überall und zu selbst gewählten Zeiten sehen. Das Gebot des Hochamts im Fernsehen um 20.15 Uhr gilt nicht mehr.“ Zudem gebe es neben den klassischen Sendern neue Plattformen wie Netflix und Amazon, Amerika allein habe mehr als 60 potenzielle Käufer für serielles Programm.

Zu den öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland sagt Moszkowicz: „Ich wünsche mir, dass sie risikofreudiger und weniger oberflächlich quotenhörig wären. Wir haben bei den Sendern oft das Gefühl, dass die Angst größer ist als der Wunsch, etwas Besonderes zu machen. Etwas, um das Profil eines Senders in einer stark fragmentierten Medienlandschaft zu prägen. Ich glaube, die Zuschauer machen das mit.“

Auch andere große deutsche Produzenten arbeiteten heftig an Serien, bemerken Fromme und Riehl und fragen: „Werden wir bald von tollen Formaten überschwemmt?“ Moszkowicz erklärt, es gebe in Deutschland eine Marktlücke in diesem Bereich: „Ich stelle mir eher die Frage, ob es genügend gute Autoren und Regisseure in diesem Land gibt, die auf einem hohen Niveau so etwas umsetzen können.“ Die Dichte an guten Kreativen bei uns sei verbesserungsfähig. Man habe angefangen, Writers Rooms nach US-Vorbild einzurichten, was schwierig sei, „weil deutsche Autoren lieber alleine an ihren Schreibtischen sitzen, und am Ende darf vielleicht mal jemand drüberlesen.“ Es sei sehr schwer, Teamarbeit zu etablieren, die ja ein Erfolgsgrund der amerikanischen Serien sei: „Bei uns ist es immer Kampf darum, welche Idee am Ende übrig bleibt, und es ist nicht immer die bessere.“ Das hat Folgen (SZ vom 13.10.2014, S. 25 – Medien)

Constantin Film steige „gleich mit einem Dutzend Projekten massiv in die Produktion von Fernsehserien“ ein, schreibt Uwe Mantel bei DWDL.de: Deutscher Serienmarkt kommt in Schwung – Constantin Film will „Schuld“ an guten Serien sein (frei zugänglich)

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