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Presseschau

60 Jahre Fernsehwerbung in Deutschland: „Oh Schreck, ein Fleck!“

3. November 2016
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    „Oh Schreck, ein Fleck!“ Vor 60 Jahren sei der erste Werbespot ins deutsche Fernsehen gekommen, berichtet das Hamburger Abendblatt. Der Bayerische Rundfunk habe Waschmittel-Werbung mit Liesl Karlstadt und Beppo Brem gezeigt: Vor 60 Jahren: Erster Fernseh-Werbespot (frei zugänglich)

    Die Erlöse durch Fernsehwerbung seien anfangs äußerst bescheiden gewesen, schreibt  Kurt Sagatz im Tagesspiegel. Ganze 200 000 D-Mark seien 1956 zusammengekommen. 1960 seien es schon 132 Millionen D-Mark gewesen. Vor Einführung des Privatfernsehens 1984 hätten ARD und ZDF fast 1,4 Milliarden D-Mark mit TV-Werbung eingenommen. Es sollte bis 1992 dauern, bis RTL und Sat 1 auf eine vergleichbare Summe gekommen seien: „Der gebildete Mensch sagt nur Persil“ (frei zugänglich)

    „Wieso wurde Persil zum TV-Pionier?“, fragt Frauke Schobelt bei W&V online. Fernsehwerbung sei in ihrer Anfangszeit hochgradig umstritten gewesen. Die Zeitungsverleger hätten dagegen geklagt, die öffentlich-rechtlichen Sender sich lange nicht an eine Kommerzialisierung gewagt. Henkel dagegen habe den richtigen Riecher gehabt und sich schon 1954 einen Platz in der ersten Reihe gesichert – als an Werbefernsehen noch gar nicht nicht zu denken war: 60 Jahre TV-Werbung: Wie ein Nachwuchsfilmer den Persil-Klassiker bewertet (frei zugänglich)

    Heute seien sind die digitalen Ausspielflächen für Bewegtbildanbieter im Grunde unendlich, und was früher die Werbepause war, sei nun eben ein Clip vor dem Clip oder ein weiterer danach, schreibt Cornelius Pollmer in der Süddeutschen Zeitung. „Nicht mehr Inhalte sind es, die von Werbung unterbrochen werden, sondern Werbung ist es, die von Inhalten unterbrochen wird.“ Es gebe Indizien dafür, dass Werbung durch diese neuen Ausspielflächen tendenziell besser werde. Funktioniere ein Spot, gehe er viral und fahre kostenlos eine werbewirksame Sofortrendite ein. Auch als Korrektiv scheine digitale Öffentlichkeit für Werbung zu funktionieren, das habe etwa das Unternehmen Wiesenhof erfahren dürfen, „als es einen komplett verirrten Spot mit Atze Schröder zurückrufen musste“: Tischlein fleckt nicht (frei zugänglich, SZ vom 3.11.2016, S. 29 – Medien)

    Der erste deutsche TV-Spot vor 60 Jahren sei eine Kulturrevolution gewesen, schreibt Christoph Gunkel bei Spiegel online. „Fortan rettete Waschpulver Ehen, und Frauen waren glücklich. Angeblich.“ Dazu gibt’s eine launige Bilderstrecke: Waschen, backen – und endlich wieder Sex (frei zugänglich)

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