Deutlich ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags und vor allem ohne eine geklärte Nachfolge werde Thomas Ebeling seinen Vorstandsvorsitz bei dem Medienkonzern ProSiebenSat.1 verlassen. Dies sei ein unorthodoxer Abgang, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Dem Nachfolger Ebelings bleibe als Vermächtnis übrig, dass er dessen "Drei-Säulen-Strategie" fortführen solle, so der Aufsichtsrat des Konzerns und meint damit "nämlich das angestammte Fernsehgeschäft, den Zu-gang zu Daten und Technologien, gepaart mit dem recht jungen Online-Geschäft". Wenn sich bis zum Ausstiegstermin niemand finden würde, dann müsste als Inte-rimslösung Conrad Albert, seit zwölf Jahren im Unternehmen und derzeit Vorstand External Affairs & Industry Relations, zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt werden.
Ebelings unorthodoxer Abgang bei Pro Sieben Sat 1 (FAZ Ausgabe Nr. 270 vom 21.11.2017, S. 22, Wirtschaft).
Vor Thomas Ebelings Start bei ProSiebenSat.1 stand der Medienkonzern vor dem Haus / Eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte und jetzt kein Börsenliebling mehr
Henning Peitsmeier kommentiert dazu, ebenfalls in der Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Thomas Ebeling hat beim Medienkonzern Pro Sieben Sat 1 eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte geschrieben. Als er vor neun Jahren in Unterföhring anheuerte, stand die Sendergruppe vor dem Aus." Ebeling habe den Konzern aus der Überschuldung geholt und eine Strategie aufgebaut und das Unternehmen in den Dax geführt. Aber "offenbar ist ihm sein eigener Erfolg in letzter Zeit zu Kopf gestiegen" so Peitsmeier weiter. Sein "Hochmut gipfelte vorige Woche in einer noch viel ungeschickteren Äußerung, als er sich über „ein bisschen fettleibige“ und „ein bisschen arme“ Fernsehzuschauer ausließ." Der Börse genüge es, "Ebelings vorzeitigen Abgang mit einem satten Kursplus der Pro-Sieben-Sat-1-Aktie zu feiern" und dies sei für den einstigen "Börsenliebling" ein "vernichtendes Urteil."
Ebelings Abgang (FAZ Ausgabe Nr. 270 vom 21.11.2017, S. 26, Wirtschaft).(beides nicht frei zugänglich)Zu Sparmaßnahmen beim Medienkonzern berichtet W&V: Ein neuer CEO muss her – und zwar schnell Zuschauer, Werbung, Aktienkurs im Sinkflug: Warum ProSiebenSat1-Chef Thomas Ebeling gehen muss. Eine Analyse im Tagesspiegel von Joachim Huber und Kurt Sagatz Nach Raab ging’s bergabdwdl.de: Die Ebeling-Chronik: Die große Rettung, das schnelle Ende(frei zugänglich)