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Presseschau

Ki.KA-Affäre (X): Künftig noch weitere Betrugsfälle?

19. Januar 2011
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    Der Anwalt des inhaftierten KI.KA-Herstellungsleiter K., Stephan Rochlitz, habe angekündigt, dass sein Mandant „im Laufe des Verfahrens auf jeden Fall alles dazu beitragen wird, den Sachverhalt wahrheitsgemäß aufzuklären. Dazu wird er natürlich auch zu den Strukturen im Kika Stellung nehmen“, schreibt Olaf Sundermeyer in der Frankfurter Allgemeinen. Rochlitz sehe „eine gewisse Mitverantwortung des Senders an dem Sachverhalt“. Auf Anfrage habe Kika-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp nicht ausschließen wollen, dass künftig noch weitere Betrugsfälle bekannt werden. Inzwischen könne man von einem „System K.“ sprechen, in das neben den beiden Produktionsfirmen noch zwei Verwaltungsmitarbeiter aus der Buchhaltung und aus der Herstellungsleitung des Kika verwickelt gewesen sein sollen, „allerdings ohne sich selbst zu bereichern“. Inzwischen wachse das Misstrauen unter der Kika-Belegschaft, die sich selbst in diesem Fall aus den Medien informiert. Auftragsfirmen, mit denen man täglich das Programm gestaltet, ständen unter Verdacht unredlicher Aktivitäten.

    Nichts sei an K. vorbeigegangen, auch nicht die Revision des MDR, schreibt Sundermeyer weiter und zitiert Kottkamp: „Als Herstellungsleiter war er schließlich der zentrale Ansprechpartner für die Revision. Er war auch damit beauftragt, die Prüfempfehlungen umzusetzen."

    "K. war gleichzeitig auch Abwesenheitsvertreter. Der Programmgeschäftsführer einer Gemeinschaftseinrichtung von ARD und ZDF ist ja qua Definition viel unterwegs, und daraus ergab sich unter anderem diese hohe Zeichnungsberechtigung." In der Kritik stehe auch der ehemalige KI.KA-Geschäftsführer und heutige NDR-Fernsehdirektor Frank Beckmann, der für K. eine Ausnahmegenehmigung beantragt hatte, nach der dieser zu 500.000 Euro freigeben konnte:Perfekter Arbeitsplatz für einen Betrüger (FAZ, 19.01.2011, Nr. 15 / Seite 33 – Medien)

    Nach dem Stand der Untersuchungen solle K. rücksichtslos seine starke Stellung im Sender ausgenutzt haben und mögliche Veruntreuungen teils von langer Hand eingefädelt haben, schreibt Christiane Kohl in der Süddeutschen Zeitung. So sei der Herstellungsleiter beispielsweise an der Haushaltsplanung beteiligt gewesen, wonbei er vermutlich „die zu veruntreuenden Gelder schon im Voraus in das Budget mit eingeplant“ habe:Fassungslos (SZ vom 19.01.2011, Medienseite)

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