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Presseschau

Sarkozy will FT-Chef künftig selbst ernennen

27. Juni 2008
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    Der Chefredakteur des Wochenblatts Nouvel Observateur glaube, Frankreich nähere sich den Verhältnissen in Nordkorea an, schreibt Michael Kläsgen in der Süddeutschen Zeitung, doch Nicolas Sarkozy fechte das nicht an: Gegen alle Kritik sogar aus den eigenen Reihen wolle der französische Präsident, dass „künftig die Regierung, also er persönlich“, den Chef des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, France Télévisions, ernenne. Diese Ankündigung habe die Nachricht in den Hintergrund  gedrängt, dass Sarkozy auch das Werbeverbot ab 20 Uhr bei France Télévisions auf Anfang 2009 vorzog, schreibt Kläsgen weiter. Die Reform gelte als Rückschritt hin zum Staatsfunk von vor 40 Jahren. Die Fraktionssprecherin der Sozialistischen Partei, Aurélie Filipetti, fürchte zum Beispiel, es werde künftig keine regierungskritischen Nachrichten mehr geben. Tatsächlich sei erst vor zwei Wochen ein Freund Sarkozys zum Chef der Politikredaktion des größten Privatsenders TF1 ernannt worden, der dem Trauzeugen Sarkozys, Martin Bouygues, gehört. Zum gleichen Zeitpunkt habe TF1 mitgeteilt, den langjährigen Nachrichten-Moderator Patrick Poivre d’Arvor abzusetzen, der Sarkozy in einem Interview indirekt als „kleinen Jungen“ bezeichnet habe: „Sendeplatz Paris“ (SZ vom 27.6.2008, Seite 21 – Medien)

    In der Frankfurter Allgemeinen schreibt Jürg Altwegg, Sarkozy führe das französische Fernsehen in den Feudalismus zurück, so eine Medienpolitik könne sich nicht einmal Berlusconi leisten: „Der Chef bin ich“ (frei zugänglich)

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