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Pressemitteilung

Nicht marktgerecht: Produzenten auch weiterhin gegen Pläne, fiktionale EU-Kaufproduktionen für 30 Tage in öffentlich-rechtlichen Mediatheken anzubieten

22. Mai 2018
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Bisher: Verbot, angekaufte Spielfilme und TV-Serien europäischen Ursprungs in öffentlich-rechtlichen Mediatheken anzubieten – Aktueller Vorschlag: Online-Angebot bis zu 30 Tage nach jeder Ausstrahlung –Nach Informationen aus dem Markt Frist von 7 Tagen nach Ausstrahlung („Seven-Day-Catch-up“) üblich

Berlin – 22. Mai 2018.Die Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen e.V. (Produzentenallianz) spricht sich nach wie vor gegen die Pläne aus, das in § 11d Abs. 5 RStV geregelte Verbot, angekaufte Spielfilme und TV-Serien europäischen Ursprungs in öffentlich-rechtlichen Mediatheken anzubieten, zu lockern beziehungsweise aufzuheben. Nach den bisherigen Vorstellungen der Länder soll dieses Verbot durch eine Regelung abgelöst werden, nach der fiktionale EU-Kaufproduktionen bis zu 30 Tage nach jeder Ausstrahlung online angeboten werden dürfen.

Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz: „Wir halten die vorgeschlagene 30-Tage-Frist für aus Europa stammende fiktionale Kaufproduktionen für nicht marktgerecht. So werden nach unseren Informationen aus dem Markt die Mediatheken-Rechte für Lizenzware an deutsche Fernsehsender in der Regel nur für 7 Tage nach der jeweiligen Ausstrahlung vergeben („Seven-Day-Catch-up“). De facto würden Verweildauern von 30 Tagen in öffentlich-rechtlichen Mediatheken für Produzenten zu schweren wirtschaftlichen Nachteilen führen. Denn die kommerziellen Plattformen akzeptieren nur branchenübliche Mediatheken-Verfügbarkeiten von 3 bis 7 Tagen nach jeder Fernsehausstrahlung. Eine 30-Tage-Frist birgt für Produzenten, aber auch Rechtehändler oder Verleiher das Risiko, dass kommerzielle Plattformen den jeweiligen Film gar nicht mehr erwerben oder aber erhebliche Abschläge auf die üblichen Lizenzvergütungen verlangen. Aus diesen Gründen könnten wir uns allenfalls eine Frist von bis zu 7 Tagen anstelle der vorgeschlagenen bis zu 30 Tage vorstellen.“

Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen ist die maßgebliche Interessenvertretung der deutschen Produzenten von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie vereint rund 250 Produktionsunternehmen aus den Bereichen Animation, Dokumentation, Kinofilm, TV-Entertainment, TV-Fiktion und Werbung.

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