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Pressemitteilung

Thema Filmfinanzierung in den Koalitionsverhandlungen in Frage gestellt

21. November 2013
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Berlin, 21. November 2013 – Nachdem die Absicht der letzten Bundesregierung, eine „nachhaltige Finanzierung des Kinofilms in Deutschland“ durch „die stärkere Einbeziehung der KfW Bankengruppe in die Filmfinanzierung“ (Koalitionsvertrag 2009) zu gewährleisten, nicht zufriedenstellend umgesetzt wurde, hofft der deutschen Film jetzt darauf, dass die nächste Regierungskoalition ernst macht mit der effektiven Einbeziehung der bundeseigenen Investitionsbank KfW in die Filmfinanzierung. Die Chancen dafür stehen aktuell leider schlecht.

„Das teilweise Marktversagen der deutschen Geschäftsbanken bei der Filmfinanzierung ist für uns ein echtes Problem“, erläutert Alexander Thies, Vorsitzender des Gesamtvorstands der Produzentenallianz. „Was fehlt, sind Gap-Finanzierungen, mit denen Lücken in einer Filmfinanzierung geschlossen werden, daneben auch Development, Anschub- und Bridgefinanzierungen. Genau das sollte die KfW anbieten – aber es hat nicht wirklich funktioniert. Jetzt ist das Thema in der Koalitions-Verhandlungsgruppe Wirtschaft quasi unter den Tisch gefallen. Der Grund: Der Kreditbedarf des deutschen Films ist mit etwa 4 Mrd. Euro relativ bescheiden – jedenfalls angesichts des von den Geschäftsbanken angebotenen Kredit-Gesamtvolumens von über 800 Mrd. Euro. Offenbar wird der deutsche Film deshalb in der Verhandlungsgruppe Wirtschaft schlicht übersehen.“

„Die Situation ist einfach grotesk“, fügt Uli Aselmann, Vorsitzender der Produzentenallianz-Sektion Kino, hinzu. „Zwar erreichten deutsche Filme und Koproduktionen in den letzten Jahren allein im Kino regelmäßig zwischen 20 und 40 Mio. Zuschauer, unsere Arbeit ist kulturell und gesellschaftlich hoch relevant – aber die dringende Schließung unserer Finanzierungslücken ist gefährdet, weil unser Problem ein vergleichsweise kleines Volumen hat. Wir wollen nichts geschenkt, wir wollen nur unsere Arbeit tun können. Deshalb fordern wir im Koalitionsvertrag ein eindeutiges und verbindliches Bekenntnis zum deutschen Film, zum Filmstandort Deutschland und seiner nachhaltigen und zukunftssicheren Finanzierung.“

Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen ist die maßgebliche Interessenvertretung der deutschen Produzenten von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie vereint ca. 220 Produktionsunternehmen aus den Bereichen Animation, Kinofilm, TV-Entertainment, TV-Fiktion, Werbung und Dokumentation.

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