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Presseschau

ARD Eckpunkte 2.0: „In Deutschland ein Novum“

29. Januar 2016
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Die ARD-Sender und die Produzentenallianz hätten sich auf Richtlinien für ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte verständigt, meldet die Süddeutsche Zeitung. Mit „Eckpunkte 2.0“ lieg nun nach zweijährigen Gesprächen eine umfassende Neuregelung der wechselseitigen Rechte und Pflichte vor, habe die Interessenvertretung der TV-Produzenten am Donnerstag mitgeteilt. Die ARD habe eine „Selbstverpflichtungserklärung für die zukünftige Ausgestaltung von Fernseh-Auftragsproduktionen beschlossen“. Damit bestehe nun für die teil- und vollfinanzierten Auftragsproduktion der Genres Fiktion, Unterhaltung und Dokumentation ARD-weit eine einheitliche Grundlage – „in Deutschland ein Novum“: ARD einigt sich mit TV-Produzenten (frei zugänglich)

Nichts weniger als „eine Neuvermessung der Fernsehauftragsproduktion in Deutschland“ habe der Produzentenallianz-Vorsitzende Alexander Thies die Eckpunkte genannt, schreibt Markus Ehrenberg im Tagesspiegel. Rund 700 Millionen Euro gebe die ARD im Bereich Auftragsproduktion jährlich aus, was modernen Produktionsbedingungen offenbar nicht mehr gerecht wurde. Insbesondere würden die Bereiche Kalkulation und Rechte neu geregelt. Erstmals erhielten Produzenten die Möglichkeit, bei teilfinanzierten Auftragsproduktionen ihren Anspruch auf Teile der Rechte geltend zu machen, um sie selbst zu verwerten: Produzenten von ARD-Auftragsproduktionen werden besser gestellt (frei zugänglich)

Künftig akzeptiere der Senderverbund realistischere Produktionskalkulationen, berichtet Blickpunkt:Film. Produzenten könnten Kosten geltend machen, die sie bisher nicht erstattet wurden. Dazu zählten etwa die Ausgaben für einen Producer, projektbezogene Rechtsberatungskosten und bei fiktionalen Serien ab sechs Folgen ein Headautor. Dieser Kalkulationsrealismus führe laut Produzentenallianz-Geschäftsführer Christoph E. Palmer zu einer umfangreichen Verbesserung von Produktionsbudgets. ARD-Filmintendantin Karola Wille rechnee aufgrund der neue Eckpunkte sowie urheberrechtlicher Verpflichtungen bis 2020 mit Mehrkosten von 200 Mio. Euro, ein entsprechender Mehrbedarf sei bei der KEF angemeldet: Neue Eckpunkte: ARD hebt Budgets an

Zu dem Eckpunkte-Papier gehöre auch das neue sogenannte Leistungsmodell, berichtet Meedia.de. Für die Innovationsprämien sollen pro Jahr sollen dafür 3,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Bei der Vergabe sollten nach einem Punktesystem unter anderem Nominierungen und Auszeichnungen bei wichtigen TV-Preisen und Festivals berücksichtigt werden – etwa beim Grimme-Preis, Deutschen Fernsehpreis oder bei der Berlinale. „Wir wollen die ganze Breite der Genres fördern“, habe die ARD-Vorsitzende Karola Wille bei der Vorstellung der Eckpunkte gesagt. Die Prämien seien zweckgebunden und sollten für die Entwicklung neuer TV-Projekte für die ARD verwendet werden: Neues Eckpunktepapier: ARD will Produzenten künftig besser stellen (frei zugänglich)

Innovationen fördern wolle man auch, indem man Entwicklungskosten unabhängig von der Verwirklichung der Stoffidee übernimmt, sofern ein Produzent etwa zur Teilnahme an einem Pitch aufgefordert wurde, schreibt Alexander Krei bei DWDL.de. Zudem wuüden sieben Regeln für einen guten Pitch festgehalten: Begrenzung der Teilnehmerzahlen, transparentes Procedere, konkrete Vorgaben, sichere Finanzierung und sicherer Sendeplatz, Erstattung von Pitching-Kosten, Ideenschutz, einheitliche und fortlaufende Betreuung. Alexander Thies von der Produzentenallianz habe sich hocherfreut gezeigt: „Man kann die ARD zu ihrem Weitblick, dem Mut und der Innovationsbereitschaft beglückwünschen. In der Fernsehauftragsproduktion in Deutschland wird ein neuer Abschnitt beginnen.“ Karola Wille habe gesagt: „Qualitativ hochwertige TV-Produktionen können nur entstehen, wenn der Partnerschaft zwischen der ARD und den deutschen TV-Produzenten ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung von Verwertungsrechten zu Grunde liegen. Produzenten sind unverzichtbare Partner zur Erfüllung unseres öffentlich-rechtlichen Auftrags.“ – Eckpunkte 2.0: ARD stellt Produzenten bei Auftragsproduktionen besser (frei zugänglich)

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