Skip to content
Presseschau

„Dienstag steht der deutsche Film vor Gericht!“

7. Oktober 2013
Topic
Kontakt

Geschäftsstelle Berlin
T 030 20670880
E-Mail

Das Bundesverfassungsgericht verhandele morgen über die Frage, ob die Finanzierung der Filmförderung mit dem Grundgesetz vereinbar ist, berichtet unter anderem die Südwestpresse. Geklagt hätten Betreiber von Großkinos, die sich dagegen wehrten, dass sie mit TV-Anstalten und DVD-Verleihern die Filmförderungsanstalt (FFA) finanzieren müssen. Deutsche Filmproduzenten warnten indes vor einem Aus für die Filmförderung: Ohne sie könne ein großer Teil der Kinofilmproduktionen nicht mehr stattfinden, habe Alexander Thies, Vorsitzender des Gesamtvorstandes der Produzentenallianz, gesagt: Deutsche Filmförderung vor Gericht (frei zugänglich)

Kinoproduzent Martin Moszkowicz (und Mitglied des Produzentenallianz-Gesamtvorstands), verteidige die deutsche Filmförderung, berichtet Spiegel-online: „Wenn das Geld, das die Filmförderungsanstalt jedes Jahr in deutsche Produktionen steckt, wegfiele, wäre das ein Kahlschlag", habe Moszkowicz im Interview mit dem Magazin Der Spiegel gesagt.: „Ein Großteil der Filme, die jetzt in Deutschland hergestellt werden, wären dann nicht mehr zu finanzieren. Auch viele Kinos könnten nicht überleben, weil sie von der FFA unterstützt werden.“ Wegfall der Filmförderung wäre Kahlschlag (frei zugänglich)

Im Spiegel-Interview antwortet Martin Moszkowicz auf die Frage, ob der Vorwurf der UCI, das FFA-Geld fließe großteils in unkommerzielle Filme, nicht nicht berechtigt ist: „Nein, mit Mitteln der FFA sind neben Kassenhits wie „Türkisch für Anfänger“ ja auch internationale Co-Produktionen wie „Der Vorleser“ oder „Die drei Musketiere“ gefördert worden, die auch in UCI-Kinos liefen – und zwar ziemlich erfolgreich. Wenn die UCI-Leute solche Filme in Zukunft verhindern wollen, schießen sie sich ins eigene Knie: „Schuss ins eigene Knie“ (Spiegel 41/2013, S. 153, nicht online zugänglich)

Künftig sollten auch Online-Dienste Abgaben zur Förderung des deutschen Films zahlen, schreibt Hermann J. Olbermann in der WirtschaftsWoche. Hintergrund der Forderung sei die Klage des Kinobetreibers UCI.  Martin Moszkowicz hoffe, dass die Klage zurückgewiesen wird. „Ohne Förderung gäbe es kaum einen deutschen Film“, habe er gewarnt, „und Film ist Kultur- und Wirtschaftsgut in einem. Überall in Europa und der Welt unterstützen die Länder ihre nationalen Produktionen, weil sie nicht in der Lage sind, sich zu refinanzieren.“ Constantin Film: „Auch Apple soll für deutsche Filme zahlen“ (frei zugänglich)

„Dienstag steht der deutsche Film vor Gericht!“ schreibt Michael Zöllner in der B.Z. Im Interview erkläre Iris Berben, Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie, warum die Förderung für deutsche Filme wichtig ist: Auf die Frage, wofür brauchen wir überhaupt die Filmförderung brauchen, antwortet sie: „Um die Vielfalt des deutschen Films zu erhalten. Vor etwas 45 Jahren wurde die Filmförderung ins Leben gerufen, weil man der Meinung war, der deutsche Film müsse mehr sein als ,Schulmädchenreport’.“ Dass es nachvollziehbar sei, „dass sie (die klagenden Kinoketten)nicht für etwas zahlen wollen, was sie kaum zeigen, findet Iris Berben nicht: „Mindestens 20 Prozent der Kinobesucher schauen einen deutschen Film. Auch die großen Kinos verdienen damit Geld. Aber natürlich geht es auch um Anstand und Zusammenhalt der Branche. Der Solidargedanke ist allerdings schwer einzufordern, vor allem bei Ketten, die internationalen Geldgebern gehören.“ Zöllner schreibt weiter: „Sollte das Bundesverfassungsgericht im Sinne der großen Ketten urteilen, wäre dies das Ende der Bundesfilmförderung und auch des Deutschen Filmfonds. Von Kulturstaatsminister Bernd Neumann gegründet, gilt der Fonds als sein Lebenswerk.“ Iris Berben verteidigt die Filmförderung (frei zugänglich)

Scroll