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Presseschau

Kontrakt 18: „In 80 Prozent der Fälle…laufe die Zusammenarbeit zwischen Produzent, Autor, Regie und Redaktion gut“ ..

24. August 2018
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..so das Statement von Gunther Eschke, der als Film- und Fernsehdramaturg eine „Schnittstelle“ sei zwischen Autor und Produzent, schreibt Tilmann Gangloff in epd medien (Ausgabe Nr. 34 vom 24.8.2018, S, 3-7).
Gangloff beleuchtet unter dem Titel „Szenen einer Ehe“ die Autorenforderung zu mehr Mitsprache bei TV-Produktionen, die im Juni dieses Jahres unter dem Titel Kontrakt 18 veröffentlicht wurden. Letztlich sei es um „das letzte Wort“ in vielen Debattenbeiträgen gegangen.

Barbara Buhl, Leiterin der WDR-Programmgruppe Film, Kino und Serie glaubt, dass sich die Initiative vor allem an Produzenten richte: „Film ist sehr teuer und findet ab einem bestimmten Punkt unter hohem Zeitdruck und mit erheblichem finanziellen Risiko statt“ dies läge in erster Linie beim Produzenten.
Auch Christian Granderath, Fernsehfilmchef beim NDR äußert: „Ob die inhaltliche, künstlerische ökonomische und zeitliche Umsetzung für eine Verfilmung gelungen ist, kann nicht allein der Autor beurteilen, hier sind Produzent und Redaktion gefordert, die die finanzielle Verantwortung tragen.“
Uli Aselmann Produzent (die film GmbH) und Mitglied im Vorstand der Produzentenallianz betont ebenfalls, dass „das alleinige finanzielle Risiko“ bei ihm als Unternehmer liege und er daher zwar mit Autoren immer über Regie und Besetzung spreche und auch beim Schnitt seien diese willkommen, aber daraus sollte sich aus seiner Sicht keine vertragliche Grundlage ableiten, da er nicht in die Situation kommen möchte „alle Instrumente aus der Hand“ zu geben „mit denen in der Not das Risiko beherrschbar bleibt“.
Drehbuchautorin Dorothee Schön sieht den zentralen Konflikt nicht in der ebenfalls im Artikel skizzierten Debatte zwischen Regie und Buch (siehe dazu unten), sondern nimmt die Sender in die Verantwortung: „Heute sitzt die Macht bei den Sendern.“ Und sie ergänzt, dass auch die Produzenten heute in einer „Zwickmühle“ seien, „weil sie es sich mit den Sendermächtigen nicht verderben dürfen.“
Stephan Wagner, Regisseur und Vorstandsmitglied im Bundesverband Regie (BvR) fürchte, so im Artikel weiter, dass sich die ganze Debatte „am Ende kontraproduktiv“ auswirken könne, da: „Schon jetzt geht es im deutschen Fernsehen nicht um das bestmögliche Produkt, sondern um das „windschnittigste“ und die Initiative könne dies noch intensivieren. Er fordert insgesamt mehr Orientierung am künstlerischen Ergebnis.
Wagner betont weiter den Wertewandel; „Die Generation Streaming bügelt nicht beim Fernsehen und will filmisch gefordert werden.“ Und das habe Folgen für das Verhältnis zwischen Produktion, Buch und Regie. Wagner wirft den Produzenten vor, dass sie sich „jahrelang in Windschatten des wirtschaftlichen Oligopols aus ARD, ZDF und den Privatsendern bequem gemacht“ hätten.

Dazu ergänzend:
 „Kontrakt 18“-Mitinitiatorin Dorothee Schön antwortet in einem offenen Brief dem Regisseur Dominik Graf auf seinen Gastbeitrag zu "Kontrakt 18" in der Süddeutschen Zeitung vom 01.08.2018:

„Kontrakt 18“: Dominik Graf sieht als Aufgabe des Regisseurs: „Über all diese Eingriffe und Attacken hinweg muss ich ein wirklich starkes Buch bis zum Ende der Produktion verteidigen.“
(Süddeutsche Zeitung vom 1.8.2018)

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