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Presseschau

Tarifverhandlungen für Film- und Fernsehschaffende: „Forderungen jenseits der Realität“

23. Januar 2009
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Nach der ersten Verhandlungsrunde um den Tarifvertrag der Film- und Fernsehschaffenden lägen Produzenten und Gewerkschaften erwartungsgemäß noch weit auseinander, berichtet Blickpunkt:Film. Etwa vier Stunden hätten sich Produzentenalllianz, Verband deutscher Filmproduzenten und Ver.di ausgetauscht, dem Vernehmen nach in „angenehmer Weise“ bei einem „sehr umfangreichen Gespräch“.

Ver.di habe mit zehn Prozent mehr Gage und zwölf Stunden als Arbeitszeitgrenze klare Forderungen  gestellt, zudem sollten weitere Berufsgruppen wie Beleuchter und Tätigkeiten wie Tonschnitt in den Gagenkatalog aufgenommen werden. Gerade in der derzeitigen Situation erschienen diese Forderungen den Produzenten nicht tragbar, heißt es weiter in dem Bericht: „Die Forderungen von Ver.di sind jenseits der Realität. Das haben wir in den Verhandlungen deutlich gemacht. Sie können in der Höhe der Gagenforderungen und in der Begrenzung der Arbeitszeit keine Basis für einen Abschluss sein“, wird Christoph E. Palmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Produzentenallianz, zitiert: „Insbesondere der kontinuierliche Rückgang der Werbeausgaben wird 2009 einschneidende Folgen bei der Auftragsvergabe durch die Sender haben.“

Die Forderungen für die Arbeitszeit leite Ver.di aus einer Sozialstudie ab, nach der zwölf bis 14 Stunden Arbeitszeit an deutschen Sets mittlerweile üblich seien und damit kalkuliert werde. Verdi wolle, dass eine Begrenzung zu Arbeitszeiten „in der Regel“ unter zwölf Stunden führt, Sonderregelungen seien vorstellbar.  Die Vorstellungen der Produzenten dazu gingen in eine andere Richtung: „Das Schlechteste ist die Begrenzung der Tagesarbeitszeit. Es ist nicht filmgemäß und unrealistisch“ sage Palmer, eine wöchentliche Höchstgrenze der Arbeitszeit bei 70 Stunden und gesetzliche Ruhevorschriften wäre hingegen eine Gesprächsgrundlage.

Beim Gagenkatalog ist laut Blickpunkt:Film „offenbar am wenigsten Streit zu erwarten“, laut Christoph Palmer sei die Produzentenallianz immer bereit über Anpassungen zu sprechen: „Forderungen jenseits der Realität“ (Blickpunkt:Film Nr. 5/2009 vom 26. Januar 2009, S. 38/39 – Business Kino Deutschland)

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