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Presseschau

Cannes: Goldene Palme für „Das weiße Band“

25. Mai 2009
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Einen „Sensationserfolg für Deutschland“ vermeldet Blickpunkt:Film: „Das weiße Band“, federführend produziert von X Filme, habe in Cannes die Goldene Palme als bester Film erhalten. Zudem sei Christoph Waltz für seine Leistung in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ (deutscher Koproduzent: Studio Babelsberg) als bester Darsteller geehrt. Auch der von der Filmstiftung NRW geförderte und komplett in NRW gedrehte „Der Anti-Christ“ (Deutscher Koproduzent: Zentropa International Köln) von Lars von Trier sei nicht leer ausgegangen, seine Hauptdarstellerin Charlotte Gainsbourg habe ebenfalls eine Silberne Palme erhalten: Goldene Palme für „Das Weiße Band“

Bei den 62. Internationalen Filmfestspielen in Cannes habe der deutsche Film „Das weiße Band“ von Michael Haneke die Goldene Palme gewonnen, berichtet Filmecho/Filmwoche. Die 12,6 Millionen Euro teure deutsch-österreichisch-französisch-italienische Koproduktion sei von der Berliner Produktionsfirma X Film Creative Pool produziert worden. Die beiden Wettbewerbsbeiträge „Inglourious Basterds“ und „Antichrist“, die ebenfalls in deutsch-internationaler Koproduktion in Deutschland realisiert worden sind, hätten die Darstellerpreise abgeräumt: Goldene Palme für „Das Weiße Band“ (frei zugänglich).

Die Jury habe drei der großen Favoriten prämiert, schreibt Susan Vahabzadeh in der Süddeutschen Zeitung. Michael Hanekes Psycho-Stück „Das weiße Band“ habe die Goldene Palme bekommen, der Große Preis sei an an „Un prophète“ von Jacques Audiard gegangen. Und Christoph Waltz – wie Haneke Österreicher, „die sind eben doch die besseren Deutschen“ – habe, „völlig zurecht und erwartet“, den Darstellerpreis bekommen, der zweite Darstellerpreis sei an Charlotte Gainsbourg für Lars Von Triers „Antichrist“ gegangen: Österreicher sind die besseren Deutschen (frei zugänglich)
 
Die Goldene Palme für Michael Hanekes „Das weiße Band“ sei nicht nur ein weiterer Sieg für das deutsche Kino, schreibt Hanns-Georg Rodek in der Welt. Der Film stehe auch für einen hervorragenden Jahrgang, der das 62. Filmfestival von Cannes zu einem Triumph des Autorenfilms über das Mainstream-Kino gemacht habe: In Cannes triumphiert der Autorenfilm (frei zugänglich)

Welche Nationalität eine Goldene Palme hat, fragt Daniel Kothenschulte in der Frankfurter Rundschau. Der Siegerfilm des Österreichers Michael Haneke werde von manchen für Deutschland reklamiert. Aber Cannes liege nun einmal in Frankreich, der Heimat des Autorenfilms. Hier gewännen nicht Nationen Kunstpreise, sondern Künstler: Film als Beute (frei zugänglich)

„Okay”, findet Jan Schulz-Ojala im Tagesspiegel, „Das weiße Band“ sei eine internationale Koproduktion, mit Beteiligung Österreichs, Frankreichs und Italiens, Michael Haneke sei ein österreichischer Regisseur. Es sei aber sicher keine nationalistische Attitüde, sich vor allem für Deutschland zu freuen. Denn „Das weiße Band“ sei federführend von den Berliner X-Filmern produziert und komplett in Deutschland gedreht worden, die Schauspieler seien überwiegend Deutsche – und habe nicht sogar Regisseur als in München geborener Sohn des Schauspielers Fritz Haneke deutsche Wurzeln? In Zeiten wachsender internationaler Verflechtung der Filmproduktion möge „derlei Hin- und Herrechnerei kurios anmuten – und doch: Eine Palme für einen in deutscher Sprache und mit sehr deutschem Thema gedrehten Film ist so überwältigend wie sensationell.“ Mit einem Mal schienen die vielen mageren Jahre vergessen, die der deutschsprachige Film an der Croisette seither erleben musste: Cannes spricht deutsch (frei zugänglich)

Auch Anke Westphal findet die Goldene Palme für „Das weiße Band“ in der Berliner Zeitung „wunderbar“: Die unsichtbare Gewalt (frei zugänglich)

In ihrem Cannes-Rückblick widmet sich Verena Lueken in der Frankfurter Allgemeinen auch den Partys: „Einige fielen aus, bei manchen gab es nichts zu essen“, zur deutschen Party am „Carlton Beach“ sei dem „Hollywood Reporter“, der Partys bewertet wie andere Filme, Folgendes eingefallen: „Eine lange, pseudo-patriotische Eröffnungsrede des Kulturstaatsministers Bernd Neumann rief Erinnerungen an eine DDR-Party wach.“ Die Wertung habe mit zwei von fünf möglichen Martinis unter dem Durchschnitt gelegen: Alle Gewalt geht vom Kino aus (frei zugänglich)

Vier weitere Filme mit deitscher Beteiligung hätten in Cannes Preise gewonnen, teilt German Films mit. In der offiziellen Festivalsektion Un Certain Regard seien zwei deutsche Koproduktionen mit dem Spezialpreis ausgezeichnet worden: „No One Knows About Persian Cats“ von Bahman Ghobadi (der iranisch-deutsche Film wurde von Mitosfilm, Berlin koproduziert) und „Le Père De Mes Enfants“ von Mia Hansen-Løve (eine französisch-deutsche Koproduktion von 27 Films Production, Berlin). Die deutsch-israelische Koproduktion „Ajami“ von Scandar Copti und Yaron Shani in der Quinzaine des Réalisateurs habe eine Special Distinction bei der Verleihung der Camera d’Or erhalten. Der majoritäre deutsche Koproduzent des Films sei Twenty Twenty Vision Filmproduktion, Berlin. In der Sektion Semaine de la Critique sei der Preis der SACD (Verband der französischen Drehbuchautoren und Komponisten) an „Lost Persons Area“ von Caroline Strubbe (BE/NL/HU/DE) verliehen worden.

Zur Liste der Preisträger auf den Seiten des Filmfestivals von Cannes: Awards 2009 (frei zugänglich)

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