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Presseschau

„DFFF-Hypothek für 2016“

2. September 2015
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Ein Interview mit Produzentenalliant-Kinosektionsvorstand Uli Aselmann zur prekären Situation beim DFFF in Blickpunkt:Film habe im Büro von Kulturstaatsministerin Monika Grütters Wellen geschlagen, meldet Blickpunkt:Film. Aselmann habe darin von nahezu „täglichen Hilferufen“ von Mitgliedsunternehmen berichtet. Selbst einige Produzenten, die Drehstarts für Anfang bis Mitte Oktober geplant hätten, seien Ende August noch völlig im Unklaren darüber gewesen, ob sie die beantragten DFFF-Mittel tatsächlich bekommen. Hintergrund sei bekanntermaßen die Tatsache, dass die DFFF-Antragssumme den erstmals auf 50 Mio. Euro geschrumpften Topf bereits im Juni überstieg.

Dem Eindruck, die Produzenten würden in dieser Situation alleine gelassen, trete man von Seiten der BKM jedoch entschieden entgegen, so Blickpunkt:Film weiter. In einem Schreiben an Alexander Thies, den Vorsitzenden des Gesamtvorstandes der Produzentenallianz, habe die Kulturstaatsministerin ein Angebot formuliert, nach dem man Anträge erst im Haushaltsjahr 2016 bewilligen könne. Es sei aber „grundsätzlich nicht ausgeschlossen“, Anträgen auf Zustimmung zum vorzeitigen (sprich: in diesen Fällen dem ursprünglich geplanten) Drehbeginn bereits 2015 stattzugeben. Alexander Thies habe „prompt“ reagiert der BKM für „diesen kurzfristigen und in der aktuellen Notsituation konstruktiven Vorschlag“ gedankt. Dadurch könne „für viele Unternehmen, Projekte und Filmschaffende das Schlimmste verhindert werden."

Es gebe laut Blickpunkt:Film jedoch „einen offensichtlichen Haken“: „Da keine zusätzlichen Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, wird dies dann den DFFF-Ansatz des Jahres 2016 (50 Mio. Euro) entsprechend belasten“, habe Grütters geschrieben. Zu befürchten stehe also nicht etwa nur eine Wiederholung, „sondern möglicherweise sogar eine Potenzierung des Problems im kommenden Jahr“. Auf Anfrage habe sich das Büro der Kulturstaatsministerin dazu zunächst nicht äußern wollen. Auch eine weitere Frage sei unbeantwortet geblieben: Denn der an den Bundesrat übermittelte Haushaltsentwurf 2016 scheine zu offenbaren, dass zwei Mio. Euro aus dem DFFF-Topf für das kommende Jahr bereits unabhängig von der aktuellen Situation anderweitig verplant wurden – und das jeweils zur Hälfte in 2015 und 2014.

Der Vorstandsvorsitzende der Produzentenallianz habe jedenfalls trotz seines Lobes für die jetzige Notlösung gemahnt: „Auf längere Sicht wird das Problem eines signifikant unterfinanzierten DFFF durch den Vorgriff auf Mittel für 2016 allerdings noch verschärft. „Jetzt ist es nicht nur für uns Produzenten, sondern für die gesamte deutsche Filmwirtschaft entscheidend, dass der DFFF so bald wie möglich mindestens wieder auf das Niveau angehoben wird, das er bereits 2014 hatte: 70 Mio. Euro pro Jahr.“ Nur so könne der DFFF seine Kraft als Anreizinstrument für internationale Großprojekte in Deutschland und seine Funktion als Wirtschaftsturbo und Jobmaschine entfalten: DFFF-Hypothek für 2016

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