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Presseschau

Günter Rohrbach zum ZDF-Fußball-Geschäft: „Kein Mehrwert“

15. April 2011
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In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine fragt Günter Rohrbach, Produzent und Ehrenmitglied der Produzentenallianz, was der Fernsehrat des ZDF über den Ankauf der Rechte an der Fußball-Champions-League denkt, ob er sich „hauspatriotisch über den Coup, den sein Sender da gelandet hat“ freue oder ob er nach dem Nutzen frage, der daraus der Gesellschaft, sprich dem Zuschauer, erwächst?

Das ZDF habe für rund 50 Millionen Euro pro Jahr Rechte an einem Programm gekauft, das es auch bisher schon gegeben habe, bei Sat.1, für deutlich weniger Geld und finanziert nicht aus Gebühren, sondern mit Werbung, so Rohrbach weiter. „Wir, die Zuschauer und Gebührenzahler, erhalten also nichts Neues, keinen Mehrwert. Wir bezahlen 50 Millionen für etwas, das wir bereits hatten, ohne dieses Geld. Haben wir da ein gutes Geschäft gemacht?“

Die Champions League sei ein sehr attraktives Programm, sie garantiere eine hohe Sehbeteiligung. „Die Idee war aber, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender sich die Quote erarbeitet und nicht erkauft.“ Die meisten Programmmacher sähen das ähnlich und müssten jetzt zusehen, „wie die Millionen aus ihren Etats herausgezogen und in ein überteuertes Programm transferiert werden“ so Rohrbach. Die Verantwortlichen hätten der Öffentlichkeit suggeriert, das Geld werde durch Einsparungen bei anderen Sportveranstaltungen erwirtschaftet. Was eher beiläufig erwähnt werde, sei der Umstand, „dass ein erheblicher Teil des Geldes durch den Verzicht auf jene Programme frei wird (alles bisher Eigenproduktionen), an deren Stelle künftig der Fußball laufen soll“:Irgendwann läuft  jedes Fass über(FAZ, 15.04.2011, Nr. 89 / Seite 35 – Medien)

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