Skip to content
Presseschau

ZDF/Champions League: „Kein trivialer Vorgang“

18. April 2011
Topic
Kontakt

Geschäftsstelle Berlin
T 030 20670880
E-Mail

Es sei „nicht nur so, dass Politik und öffentlich-rechtlicher Rundfunk eng miteinander verwoben sind. Kontrollgremien und operatives Geschäft sind es ebenso, schreibt Kai-Hinrich Renner im Hamburger Abendblatt. Dass dies nicht ganz unproblematisch ist, werde immer dann deutlich, wenn mal wieder ein größeres, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk betreffendes Thema kontrovers diskutiert wird. Derzeit sei dies die Frage, ob es in Ordnung ist, dass das ZDF die Übertragungsrechte an der Champions League ab der Saison 2012/13 für etwa 54 Millionen Euro pro Jahr gekauft hat. „Sportrechteerwerb des ZDF darf nicht zur Reduzierung der Programmmittel für deutsche Produktionen führen“, heiße es in einer Erklärung der Produzentenallianz. In seiner Replik verweise ZDF-Intendant Markus Schächter auf die „Programmautonomie“, er könne keine Rechenschaftspflicht gegenüber den Produzenten erkennen, das ZDF werde „von den Gremien überwacht“. Von Fernseh- und Verwaltungsrat des ZDF sei in Sachen Champions League aber noch gar nichts zu hören gewesen, obwohl der Sender bisher nicht erklärt hat, was die Zuschauer von dem Rechteerwerb haben und wie er finanziert werden solle.

Wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender wie das ZDF sich mit der Champions League Quote kauft und sein Programm nach Sponsoren-Wünschen umstellt, sei das „kein trivialer Vorgang“, schreibt Renner weiter. Mit dem von ARD und ZDF gern bemühten Begriff der „Grundversorgung“ lasse sich das „nur mit größter Mühe“ erklären. „Sollten Fernseh- und Verwaltungsräte diese Causa aber nur einfach durchwinken, wäre dies ein weiterer Beleg dafür, dass es in Deutschland keine unabhängige Kontrolle der öffentlich-rechtlichen Sender gibt, dafür aber eine womöglich zu große Nähe zwischen Intendanten, ihren Rundfunk- und Verwaltungsräten und der Politik:Champions-League-Rechte: So entstehen Gerüchte (frei zugänglich)

Scroll