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Presseschau

medienwoche@IFA: Neumann fordert faire Rechte-Aufteilung

3. September 2008
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Sender und Produzenten seien einen entscheidenden Schritt zu neuen Terms of Trade bezüglich der Rechte im digitalen Zeitalter vorangekommen, teilt die medienwoche@IFA mit. Beim zweiten Kongresstag der Berliner Medienwoche im ICC seien sich TV-Sender und Produzenten einig gewesen, dass neue Programme und Konzepte entwickelt werden müssen, die den sich verändernden Bedürfnissen der Zuschauer entsprechen. Diese Herausforderung sei laut Alexander Thies, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen, nur in einer fairen Beziehung zwischen beiden Seiten zu erreichen. Die Gespräche der Produzentenallianz mit den Sendern ließen erstmalig ein partnerschaftliches Modell mit den Sendern als wichtigsten Partner der Produzenten möglich erscheinen. Zugleich sei auf die Notwendigkeit verwiesen worden, dass die Produzenten an allen Auswertungsstufen finanziell beteiligt sein müssen, um die Erlöse in neue Produkte investieren zu können.

Die Produzenten Uli Aselmann und Holger Roost-Macias hätten – bei allem Optimismus, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen – zum Beispiel auf den „automatischen“ Erwerb der Verwertungsrechte für die Mediathek oder die Übertragung der Nutzungsrechte für unbekannte Nutzungsarten ohne Vergütung durch die Sender verwiesen, die für die Produzenten zu wirtschaftlichen Nachteilen führten. Auch FFA-Vorstand Peter Dinges halte eine faire Aufteilung und Rechteentbündelung für notwendig.

Die Pressemitteilung im Wortlaut finden Sie weiter unten oder auf den Seiten der Medienwoche: „Digitale Harmonie bei der Medienwoche“ (frei zugänglich)

In seinem filmpolitischen Grüßwort hatte vorher Kultur-Staatsminister Bernd Neumann zu aktuellen filmpolitischen Fragen Stellung genommen. Unter anderem sagte er, dass auch die Produzenten von den neuen Verwertungsmöglichkeiten für Kinofilme profitieren sollen. Eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte zwischen Produzenten und öffentlich-rechtlichen Sendern, wie sie im Entwurf für einen 12. Rundfunksänderungsstaatsvertrag gefordert wird, sei deshalb zu begrüßen. Zur Pressemitteilung auf den Seiten der Bundesregierung: „Film in der digitalen Welt“ (frei zugänglich)

Seit Jahren suchten Produzenten und Sender nach der idealen Lösung, um auf der Vielzahl der Plattformen das größtmögliche Stück von Kuchen zu sichern, schreibt Katharina Dockhorn bei DWDL.de. Zur Eröffnung der Medienwoche@IFA habe UFA-Geschäftsführer Wolf Bauer ein Projekt vorgestellt, das in seinen Augen neue Maßstäbe auf dem Produktionsmarkt setzen soll: ein „serielles Online-Format“ studiVZ, Deutschlands größtes soziales Netzwerk. Andere Produzenten würden der UFA gerne folgen und heute ihre gesamte Kreativität in die Programme von Morgen investieren. Ihnen fehle nur das nötige Kleingeld, hätten die Vertreter der Produzentenallianz, deren Firmen rund 80% des Unterhaltungsprogramms im deutschen Fernsehen und Kino herstellen, auf dem Panel „New Terms of Trade“ geklagt. Die Klage sei nicht neu, doch sie scheine endlich von den Sendern erhört zu werden: „Vermarktung 2.0: Wem gehören die Rechte?“ (frei zugänglich)

„So sehr all diese riesigen Flachbildschirmfernseher allein durch Größe und Design beeindrucken – ständig auf einen schwarzen Bildschirm zu starren, wäre dann doch zu langweilig,“ schreibt der Tagesspiegel über die IFA. Zu einem Erlebnis werde die neue Technik erst durch gute Filme, für die Produzenten, Regisseure und Schauspieler verantwortlich sind. Viele wichtige Größen aus der Branche hätten sich gestern beim Produzentenempfang des Medienboards Berlin-Brandenburg im Dachgarten des ICC getroffen. Kulturstaatsminister Bernd Neumann habe zusammen mit den Medienboard-Geschäftsführerinnen Petra Müller und Kirsten Niehuus sowie Alexander Thies, Vorstand der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen die Gäste begrüßt: „Dem ICC aufs Dach gestiegen“ (frei zugänglich)

Die Pressemitteilung (vom 2.9.) der medienwoche@IFA im Wortlaut:

Digitale Harmonie bei der Medienwoche

New Terms of Trade: Verwertungspartnerschaft zwischen Sendern und Produzenten in Sicht

Berlin/Potsdam – Sender und Produzenten sind am heutigen Dienstag einen entscheidenden Schritt zu New Terms of Trade bezüglich der Rechte im digitalen Zeitalter vorangekommen. Beim zweiten Kongresstag der Berliner Medienwoche im ICC diskutierten Sendervertreter und Produzenten über die Verwertungsrechte bei digitalen Vertriebswegen wie Internet oder Handy. Sowohl die TV-Sender als auch die Produzenten gehen davon aus, dass für die digitale Welt neue Programme und Konzepte entwickelt werden müssen, die den sich verändernden Bedürfnissen der Zuschauer entsprechen.

Diese Herausforderung, so der Vorstandsvorsitzende der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen, Alexander Thies, sei nur in einer fairen Beziehung zwischen beiden Seiten zu erreichen. Die Gespräche der Produzentenallianz mit den Sendern ließen, laut Thies, erstmalig ein partnerschaftliches Modell möglich erscheinen, demzufolge die Sender weiterhin für die Produzenten die wichtigsten Partner bei der Entwicklung und Produktionen neuer Angebote sein werden. Zugleich wird dabei auf die Notwendigkeit verwiesen, dass die Produzenten an allen Auswertungsstufen finanziell beteiligt sein müssen,  um die Erlöse in neue Produkte investieren zu können.

Sowohl Peter Weber, stellvertretender Justitiar des ZDF als auch Jürgen Doetz, Präsident des VPRT zeigten sich überzeugt, dass die laufenden Gespräche zwischen den Produzenten und den Sendern zu einem für beide Seiten zufriedenstellenden Ergebnis führen werden. Bereits heute existieren eine Reihe von Modellen, die den Produzenten eine vollständige oder teilweise Nutzung der digitalen Verwertungsrechte bei Programmen ermöglichen, an denen die TV-Sender finanziell beteiligt sind.

Uli Aselmann und Holger Roost-Macias verwiesen, bei allem Optimismus, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, auf einige Verfahren, die für die Produzenten zu wirtschaftlichen Nachteilen führen. Dazu gehöre zum Beispiel der automatische Erwerb der Verwertungsrechte für die Mediathek oder die Übertragung der Nutzungsrechte für unbekannte Nutzungsarten ohne Vergütung. Auch Peter Dinges, Vorstand der FFA, hielt eine faire Aufteilung und Rechteentbündelung für notwendig.

Zuvor hatte der Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann eine endrucksvolle Bilanz des Deutschen Filmförderfonds gezogen, der am 1. Januar 2007 in Kraft trat. Bis jetzt wurden 160 Projekte mit 95 Millionen Euro gefördert. Dies hatte zur Folge, dass 600 Millionen Euro an Herstellungskosten in Deutschland investiert wurden. Der DFFF ist im Januar 2007 auf Initiative des Kulturstaatsministers in Kraft getreten. Jährlich stellt der DFFF 60 Millionen Euro für die Produktion von Kinofilmen in Deutschland zur Verfügung. Neumann kündigte an, dass der DFFF bis zum Jahr 2012 verlängert wird.

Die Medienwoche vom 29. August bis 5. September umfasst den Internationalen Medienkongress (1.-3. September), die IFA (29. August – 3. September), das Format medienpolitik@IFA und das M100 Sanssouci Colloquium (5. September) in Potsdam, sowie eine Vielzahl von begleitenden Events. In der Verbindung von Kongress, Messe und Events ist die Medienwoche mit rund 15.000 Fachbesuchern eines der größten Branchentreffen seiner Art in Europa: www.medienwoche.de.

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