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Presseschau

Hieronymi: „Nicht der Ansicht, dass mit dem traditionellen Senderecht alle weiteren Nutzungsrechte abgedeckt sind“

6. März 2015
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Der WDR-Rundfunkrat spreche sich dafür aus, dass die Sieben-Tage-Regelung für Mediatheken fallen soll, berichtet Blickpunkt:Film und bringt ein Interview mit der Rundfunkrats-Vorsitzenden Ruth Hieronymi, die diese Forderung „mit konkreten Auflagen verbindet“. Auf die Frage, wie das Dilemma zwischen von den Produzenten kritisierten Finanzierungslücken „selbst bei vollfinanzierten Auftragsproduktionen“ und ausbleibender Vergütung von Zusatzverwertungen, „etwa via Mediatheken,“ aufgelöst werden kann, antwortet sie, der WDR-Rundfunkrat habe sich immer für eine angemessene Vergütung von Urhebern und Produzenten eingesetzt. „Übrigens bezieht sich die Forderung nach angemessener Vergütung nicht nur auf nichtlineares Programm, sondern auch auf lineares. Und wir sind außerdem nicht der Ansicht, dass mit dem traditionellen Senderecht alle weiteren Nutzungsrechte abgedeckt sind.“

Zum von den Produzenten vorgeschlagenen Lizenzmodell, bei dem die Rundfunkanstalten das Recht für eine bestimmte Anzahl an Ausstrahlungen innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens erwerben, sagt sie: „Wir fordern für lineare und nichtlineare Angebote eine faire und angemessene Vergütung der Urheber und Produzenten.“ Wie diese erfolge, möchte sie als Rundfunkrat nicht a priori festlegen. „Unsere Erwartung ist, dass die Sendeanstalten in fairen Verhandlungen einen für beide Seiten akzeptablen Weg finden. Der WDR-Rundfunkrat hat diesbezüglich in den letzten Jahren sehr viel Druck gemacht. Ich finde, man kann sehr wohl sagen, dass die Sendeanstalten mit der Produzentenallianz in den vergangenen Jahren durchaus zu guten Ergebnissen gekommen sind – auch wenn noch nicht alle Gespräche abgeschlossen sind.

Die Verhandlungen zu Vergütung von zusätzlichen Nutzungsformen seien schwierig für beide Seiten, so Hieronymi weiter: „Aber es wird über die entscheidenden Punkte gesprochen. Zum einen über die Erweiterung der Vergütungs- und Verwertungsregelung für teilfinanzierte Produktionen. Auch über nonlineare Angebote – einschließlich Video-on-Demand – wird verhandelt. Dabei werden wir – auch das ist ein Beitrag, den wir leisten wollen – auf Ergebnisse drängen.“

„Produktionen stehen länger kostenlos in Mediatheken, die Produzenten erhalten dafür keinen Ausgleich, gleichzeitig wird die Weiterverwertung etwa auf DVD durch die langen Verweildauern in Mediatheken immer unattraktiver“, stellt Blickpunkt:Film fest und fragt, was geschehen muss. Hieronymi: „Wir warnen davor, die bisherigen Fristen und damit den Rundfunkstaatsvertrag vorschnell zu öffnen, ohne die Frage der Vergütung von Produzenten und Urhebern, deren Geschäftsmöglichkeiten sich dadurch stark verändern, neu anzupassen.

Zur eigenen Rechteverwertung beispielsweise durch die WDR-Tochter WDR Mediagroup sagt Hieronymi schließlich, sie könne sich nicht nicht vorstellen und könne auch nicht sehen, dass „dass damit ein nennenswerter Beitrag zur Kofinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erbracht werden soll“: WDR-Rundfunkrat drängt Sender auf Lösung mit Produzenten

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